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„Sport ist die beste Sozialpolitik“ Diskussion >>>Kommunalpolitiker widmeten sich in Gonsenheim der Sportpolitik

Die Zukunft des Mainzer Sports war Thema einer Diskussionsrunde in Gonsenheim. Foto: Stadtsportverband

GONSENHEIM – Sport, das weiß jeder, der sich schon einmal in einem Verein engagiert hat, ist nicht nur ein Thema der Freizeit und Erholung, sondern immer auch ein Thema der Politik und ganz besonders der Kommunalpolitik. Und da in Mainz nicht nur die Europawahl, sondern auch die Kommunalwahl vor der Tür steht, war es höchste Zeit, diesem Thema einen ganzen Abend zu widmen. Organisiert wurde die Veranstaltung, die in der TGM-Halle stattfand, vom Stadtsportverband Mainz unter Leitung von Alexander Reinemann, die Moderation übernahm Ekkehard Schenk, Herausgeber des Journal LOKAL. Eingeladen waren Jana Schmöller (SPD), Claudia Siebner (CDU), Daniel Köbler (Grüne), Susanne Glahn (FDP) und Gitta Weber (ÖDP). Außerdem war Bürgermeister Günter Beck (Grüne) als Vertreter der Verwaltung anwesend.

„Die wichtigste Nachricht des Wochenendes ist, dass die 05er nicht abgestiegen sind“, sagte Beck zu Beginn. Er hob besonders die Special Olympics, die im kommenden Jahr in Mainz stattfinden, und den Baufortschritt des Taubertsbergbades hervor. Zu ersten Frage von Ekkehard Schenk zur Zukunft und Förderung der Sportstädte machte Daniel Köbler den Anfang und betonte die Bedeutung des Sports als Teil der städtischen Identität, wobei ihm das Thema Schwimmkapazitäten besonders wichtig sei. Susanne Glahn forderte einen partnerschaftlichen Umgang mit den Vereinen und betonte den leistungsorientierten Sport, schließlich wolle man den nächsten Spitzensportler in Mainz hervorbringen. Gitta Weber, selbst Trainerin und Vereinsvorsitzende, betonte zudem die Bedeutung von Natur und Grünflächen für den Sport, die es zu fördern gelte. „Sport ist die beste Sozialpolitik“, sagte Claudia Siebner und traf damit die Meinung aller Diskussionsteilnehmer, verbunden mit der Forderung nach entsprechenden Haushaltsmitteln. Jana Schmöller ergänzte die Forderung, den Vereinen die Möglichkeit zu geben, mehr Werbung zu machen.

Die Frage, ob geplante Großprojekte wie die im Bau befindliche Halle in Mombach, mit dem ökologischen Gedanken vereinbar seien, betraf vor allem die Grünen und die ÖDP. Beide Vertreter bekannten sich uneingeschränkt zu den geplanten Großprojekten, wobei Weber betonte, man müsse so bauen, „dass es möglichst lange hält“, außerdem müsse man das Parkplatzproblem mit einem von der Stadt betriebenen Parkhaus lösen. Köbler ergänzte, dass die Fläche in Mombach bereits versiegelt sei und ein Mobilitätskonzept das Parkproblem lösen müsse.

Anschließend sollten die Vertreter zum Thema Hauptamt im Sportverein Stellung nehmen. Hier vertrat Glahn die Position, dass die Stadt nur begrenzte Mittel habe und die Vereine selbst aktiv werden müssten, um über Sponsoring Mittel zu mobilisieren. Siebner ergänzte, dass es wichtig sei, mit Unterstützung der Stadt aktiv in die Werbung zu gehen. Schmöller brachte die Möglichkeit ins Spiel, unter Beratung der Stadt Fördermittel auf EU-Ebene zu mobilisieren.

Eine erste Nachfrage kam von Mathias Ströher vom TSV Schott: Die Möglichkeit, Gelder aus dem Jugendpflegeetat für die Einstellung eines Trainers zu verwenden, wurde von den politischen Vertretern wegen der Verteilungsproblematik unter den Vereinen eher abgelehnt. Einen wichtigen Aspekt formulierte Karl-Heinz Berkessel vom Surfclub Mainz, indem er feststellte, dass die allgemeine Entwicklung im Sport weg vom Ehrenamt hin zur bezahlten Tätigkeit gehe, worauf sowohl die Vereine als auch die Politik reagieren müssten. Ein besonderes Thema ist die Zukunft der Eissporthalle. Köbler sieht die einzige Option in einem Neubau und hier müsse man ehrlich sein: „Egal, was wir Ihnen heute erzählen, vor der nächsten Kommunalwahl wird nichts passieren.“ Alle waren sich einig, dass es sich um ein langfristiges Projekt handelt und Hoffnungen auf eine baldige Wiedereröffnung illusorisch sind.

Das Schlusswort nutzte Alexander Reinemann, Vorsitzender des Mainzer Stadtsportverbandes, für einen Appell: „Gehen Sie auf jeden Fall wählen! Wählen Sie das Richtige, Sie haben hier die Auswahl gehabt.“

Johannes Preyß