FLÖRSHEIM – Die aufgeregten Stimmen waren schon von weitem zu hören, als sich die Ferienspiel-Gruppe dem Bootshaus nähert. Die Betreuer hatten alle Hände voll zu tun, das quirlige Dutzend zu bändigen, denn die Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer sprudelte einfach über. Die ersten rannten sogar ohne Umweg zum Steg, um nachzusehen, wo denn das Drachenboot sei.
Mit einem klaren „Haaaalt! Stopp!“ gab Steuermann Markus ganz klar zu verstehen, wer hier das Kommando gibt und ließ keinen Zweifel aufkommen, dass diese umgehend zu befolgen sind. „Wir sind alle ein Team und es wird nur klappen, wenn wir zusammen arbeiten und das tun, was der Kapitän sagt“, erklärte er den Kindern den wichtigsten Grundsatz des Drachenbootfahrens. „Der Fluss sieht friedlich aus, hat aber eine unheimliche Kraft. „Wir müssen unsere Kräfte bündeln, um uns sicher auf dem Wasser bewegen zu können“ erläuterte er anschaulich den Hintergrund.
Endlich durften die Schwimmwesten angelegt werden, was in Windeseile geschah, aber ehe es ins Boot ging, musste erst noch die Einweisung absolviert werden.
Los ging es mit der Vorstellung des Bewegungsablaufs und der wichtigsten Kommandos: 1) „In die Auslage… und Go! 2) Alle Paddel raus, 3) Boot STOP!“
„Alles Verstanden?“ „Jaaaa“ erwiderten unsere jungen Gäste. Der Betreuer der Kinder war sich gar nicht so sicher, ob sie auch wirklich alle Kommandos verinnerlicht hatten, musste dann aber nach ein paar Rückfragen anerkennend zur Kenntnis nehmen, dass diese bereits nach der ersten Ansage saßen.
Endlich durften die Paddel verteilt werden und das schwere Boot wurde mit Hilfe von ein paar Erwachsenen zum Wasser getragen. Es konnte losgehen!
Leider kam es vor dem Ablegen noch zu zwei kleinen Unfällen: Zwei Jungs wurden von Bienen gestochen und es halfen alle Beteuerungen nichts, dass die Stiche gar nicht so wehtäten. Es musste erst abgeklärt werden, ob Allergien vorliegen und daher mussten die beiden Unglücksraben zusammen mit einem Betreuer leider im Schatten an Land zurückbleiben. Was für eine riesen Enttäuschung! Hatten sie sich doch so sehr auf die Ausfahrt gefreut. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die beiden wurden kurzerhand vom Team zu einem regulären Training eingeladen – selbstverständlich dürfen die Eltern mitgebracht werden. Das war zwar ein kleiner Trost, aber viel lieber wären sie doch mit ins Boot gestiegen.
„Klatschnass, aber glücklich“, so fassten Alexandra Zimmer-Vorhaus und Steuermann Markus Schaffarz vom Drachenboot-Team den aufregenden Nachmittag der jungen Gäste der Ferienspiele zusammen.
Ute Dörr
Flörsheimer Ruderverein 08 e.V.