Start Gesellschaft Lebensmittel fair teilen „Laubenheim macht“ >>>„Fairteiler-Schrank“ am Gemeindezentrum eröffnet

Lebensmittel fair teilen „Laubenheim macht“ >>>„Fairteiler-Schrank“ am Gemeindezentrum eröffnet

Die Freude über die Eröffnung des Schrankes teilt das „Baumeister-Team“ (v.l.) Jan Schmidt, Miriam Heil, Kerstin Schweyen und Katharina Klotzbach. Foto: fej

LAUBENHEIM – Lebensmittel unkompliziert miteinander teilen: Das ermöglicht der neue „Fairteiler“-Schrank, der nun feierlich eröffnet wurde. Die Initiative „Laubenheim macht“ hat an der evangelischen Kirchengemeinde die Idee in die Tat umgesetzt, um ein Zeichen zu setzen für Solidarität und Nachhaltigkeit. Der Fairteiler-Schrank bietet die Möglichkeit, genießbare Lebensmittel abzugeben oder mitzunehmen, um sie vor der Verschwendung zu retten – ohne großen Aufwand und für jeden frei zugänglich.

Miriam Heil, die in Laubenheim wohnt und beruflich im Bereich gesellschaftliche Verantwortung tätig ist, engagiert sich auch in ihrer Freizeit für die Umwelt und mahnt: „Wir konsumieren unsere Erde kaputt, unsere Ressourcen sind knapp und dennoch verbrauchen wir viel zu viel.“ Fairteiler-Schränke, wie es sie auch in anderen Mainzer Stadtteilen gibt, sollen das Bewusstsein stärken für den Wert von Lebensmitteln.

Gebaut wurde der Schrank aus Holz am 3. Oktober von einer kleinen Gruppe, der es großen Spaß gemacht hat, gemeinsam etwas zu schaffen. Demnächst sollen Feinheiten wie ein wasserfester Anstrich und Klarsichtboxen für die Lebensmittel folgen. Die Nutzung ist denkbar einfach: Jeder kann Lebensmittel einstellen oder mitnehmen, unabhängig von der finanziellen oder sozialen Situation. Auf einem Aushang wird künftig darauf hingewiesen, dass keine zubereiteten Speisen oder Kühlwaren eingestellt werden sollen. Geeignet sind haltbare Lebensmittel, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht zu streng zu betrachten ist, oder auch Obst und Gemüse aus eigener Ernte.

Beim gemeinsamen Genießen war man sich einig: Lebensmittel sind zu schade zum Wegwerfen. Foto: fej

Gabriele Müller, Ortsbeirätin der Grünen, lobte das Engagement der Organisatoren: „Es ist großartig, dass diese Initiative gestartet wurde, wir unterstützen dies vom Ortsbeirat aus gern.“ Auch Angelika Jahnke aus dem Kirchenvorstand, die sich für das Projekt stark gemacht hatte, teilt die Freude und Hoffnung auf einen wertschätzenden Umgang mit dem Schrank. Wer sich hier ehrenamtlich engagieren möchte, ist willkommen.

Zur Eröffnung gab es neben einem Buffet mit geretteten Lebensmitteln – von Pizza über Brot bis Obstsalat – auch eine Ausstellung zum Thema Ernährung und Nachhaltigkeit. Etwa 18 Millionen Tonnen Lebensmittel werden jährlich in Deutschland weggeworfen, eine Menge, die laut Miriam Heil „viel zu schade und viel zu viel“ ist. Auch künftige Projekte zur Nachhaltigkeit wie etwa zum Thema Lastenrad sind bereits in Planung. Treffen zum Austausch finden im evangelischen Laubenheimer Gemeindezentrum statt, meist am ersten Montag im Monat von 18.30 bis 20 Uhr. Hier gab es am Aktionstag auch Kino in der Kirche mit frischem Popcorn. Der Film „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“ beleuchtete Herausforderungen der globalen Nahrungsmittel-Produktion und zeigte Lösungen für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung.

Der Schrank steht am Eingang des Evangelischen Gemeindezentrums, Am Leitgraben 19,
Kontakt zur Gruppe „Laubenheim macht“ per Email an laubenheim-macht@posteo.de.

 

fej