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Sitzung mit Kita nach Berliner Modell Fastnacht >>>Gonsenheimer Carneval Verein bietet abwechslungsreiches Programm und brisante Themen

Nicht nur gegen Alice Weidel schwang Christina Grom ihr Schwert in ihrem Protokoll. Screenshot: Elke Fauck

GONSENHEIM – Nach der Einstimmung durch den Modernen Musikzug der Füsiliergarde eröffnete Laura Heinz gesanglich mit dem Meenzer WWW (Weck, Worscht und Woi) die Seveneleven-Sitzung, die weltweit vom Gonsenheimer Carneval Verein (GCV) in die Wohnzimmer per Stream ausgestrahlt wurde. „Helau, ich grüß’ euch voller Stolz, als neuer Chef des Protokolls“, begrüßte Christina Grom, die erstmals die Nachfolge ihres Vaters antrat, das närrische Publikum. Innen- und außenpolitisch gab es viel zu berichten: „Die Landeshauptstadt akzeptiert, dass nun ein „Schwei(t)zer hier regiert.“

Die Clowns vom GCV-Ballett boten eine tänzerisch anspruchsvolle Show. Screenshot: Elke Fauck

„Das Ampel-Aus war absehbar.“ Die Protokollerin zeigte Fotos der Politiker, doch ohne Scholz. Dennoch bestätigte sie seine Existenz, die man nur nicht merke. Habeck empfahl sie, zu pausieren und seine Heizung zu restaurieren. Zu Lindner: „Mit drei Prozent sieht bundesweit, der Wähler ihn in Elternzeit.“ Zu Friedrich Merz: „Friedrich mit dem Feuer spielt, da er nach rechts hinüber schielt, und hat an der Brandmauer riskant, sich seine Finger nun verbrannt.“ Zu Alice Weidels Foto fügte Grom hinzu: „Das Beste wär‘ im Bundeshaus, die Wahl ist rum und die wär‘ raus. Dann müsste sie mit ihren Gestalten, ihr hasserfülltes Schandmaul halten.“ Die Tochter des Ex-Protokollers legte ein hervorragendes Debüt ab und begeisterte das Publikum.

Martin Heininger und Christian Schier als „Halsbandsittiche aus Wiesbaden“. Screenshot: Elke Fauck

Allegra Bob, die im vorigen Jahr bei der Narrenschau entdeckt worden war, berichtete von ihrem Unternehmen, dem „Hähnchengrill von Drais“. Die in Hahnheim Geborene kam der Liebe wegen nach Drais und eröffnete den Hähnchengrill. Nachdem Christian Schier und Martin Heininger ein Lied darüber sangen, blühte das Geschäft.

Der Wirbel-Willi alias Maurice Müller kommt aus China. Ein Tüftler aus Finthen, also ein „Er-Finther“, ist vor vielen Jahren nach China ausgewandert und eröffnete eine Fabrik, die kurze Zeit später abbrannte. Nur Milchaufschäumer, Lichterketten und Clownsköpfe blieben unversehrt. So entstanden die Wirbel-Willis, billig gebaut und an den MCV verkauft.

Märchenerzähler Matthias Bockius befreite seinen Bruder Andreas Bockius aus dem Märchenbuch. Screenshot: Elke Fauck

Die Halsbandsittiche aus dem Wiesbadener Schlosspark machen sich mittlerweile auch in Mainz breit. Zwei dieser Papageien, Martin Heininger und Christian Schier, sind echte Meenzer mit Wiesbadener Migrationshintergrund. Fragt ein Papagei nach dem Unterschied zwischen einem Ast und einem Bett: Auf dem Ast paaren sich die Vögel… .

Die Sittiche haben am Rhein eine halbe Flasche Nahrungsergänzungsmittel für helles Gefieder gefunden. Darauf stand „Federweißer“. Als Zugabe durfte der „Hähnchengrill aus Drais“ nicht fehlen.

Zum Personenschutz des Ministerpräsidenten eignet sich niemand besser als ein Schweizer (Thomas Becker) aus dem Vatikan. So half der Papst aus und schickte einen Schweizer nach Mainz. Als größte Bedrohung im vergangenen Jahr nannte der Schweizer die Gendersternchen und die befestigten Deckel an Flaschen.
Sitzungspräsident Sebastian Grom bezeichnete Thomas Becker als den kreativen Angelpunkt des GCV, der als Programmchef immer wieder neue Ideen einbringt.

In der Kita war viel Trubel, während Kati versuchte, Olaf wach zu halten. Screenshot: Elke Fauck

Kita-Kati (Dr. Katharina Greule) versuchte sechs schwierige Kita-Kinder in den Griff zu bekommen, doch diese Gruppe war nicht leicht zu erziehen. Friedrich wollte Robert das Windrad abnehmen. Um Streit zu vermeiden, bekam er von Kati ein Flugzeug. Sarah lief ständig von links nach rechts und musste mit einer Matroschka abgelenkt werden. Je tiefer man reinschaut, umso weniger Inhalt findet man. Sie sollte es mit Alice anschauen, die immer nur in der rechten Ecke sitzt. Olaf, Robert und Christian wollten etwas gemeinsam machen, doch Olaf sagte, dass Christian alle ärgere. Christian solle woanders hingehen und schauen, ob überhaupt noch jemand mit ihm spielen möchte. Für den Schlachtruf brauchen alle den rechten Arm: „De Kram klappt“ wird dabei gerufen. Nun sollten alle erzählen, was sie mal werden wollen. Kati wendete sich zum Publikum: „Ihr habt die Wahl!“

„US-Präsident Trump schlägt vor, dass das Land, in dem seine Eltern geboren wurden, in Rheinland-Trump umbenannt werden soll“, berichtete Lars Reichow in seinen Gonsbachthemen. Alexander Schweitzer habe bereits zugestimmt, unter der Bedingung, dass der Golf von Mexiko in „Golf von Mombach“ umbenannt wird. „Die Breite Straße in Gonsenheim soll auf Antrag der Grünen zu einem Gemüsebeet umfunktioniert werden. Ortsvorsteher Josef Aron dementiert: Lediglich ein 600 Meter hohes Windrad soll in der Gerhard-Hauptmann-Straße installiert werden.“

Die Schnorreswackler als singende Blumen am Schillerplatz. Screenshot: Elke Fauck

Matthias Bockius öffnete mit Spannung ein sprechendes Märchenbuch, in dem sein Bruder Andreas gefangen ist. Dieser erschien in Gestalt verschiedener Märchenfiguren und konnte nur befreit werden, wenn sich alle Charaktere verstehen. Doch das Publikum konnte ihn durch den Gesang vom „Heile Gänsje“ befreien. Zu den musikalischen Zugaben der Bockius-Brüder zählte der SSC-Siegertitel des Vorjahres „Du bist mein Schobbe“.

Musikalischer Kokolores der besonderen Art trug die Herpes House Band bei. Mit ihrem Gesangsvortrag „Algorithmen“ beschäftigen sich die Bandmitglieder mit intellektuellen Themen wie Handkäs ohne Kümmel oder Lumumba täterää und sind stolz, dass Google in Mainz erfunden wurde, nämlich von Adi Googlesberger.

Das fulminante Finale der tollen Sitzung. Screenshot: Elke Fauck

Die sechs Jungs von „Voll auf die 11“ haben die Bühne gerockt. Mit ihrem „blumigen“ Auftritt haben die Schnorreswackler nicht nur ein wunderschönes Bild auf die Bühne gezaubert, sondern auch musikalisch und mit ihren Gags überzeugt. Der „Tanz um de Fassnachtsbrunne“ hat ohnehin schon hohes Ohrwurmpotenzial. Das grandiose Finale mit allen Aktiven, dem Musikzug der Füsiliergarde und Laura Müller war das i-Tüpfelchen der gelungenen Sitzung.

 

Elke Fauck