FINTHEN – Das Sommerfest der Reservistenkameradschaft Finthen (RK) im Juni bedeutete für die Vereinskameraden viel Freude. Eine beachtliche Dosis davon teilen die rund 68 Vereinskameraden und deren Familien gerne mit anderen Vereinen. Schließlich sieht sich die RK mit dem Stadtteil eng verbunden. Seit vielen Jahren hat das Sommerfest einen Höhepunkt der gegenseitigen Kontaktpflege, das sich stärker werdender Beliebtheit erfreut. Es ist das Bogenturnier um den Wanderpokal der Finther Reservisten. Bei dieser Gelegenheit entsandten 15 Finther Vereine ihre Dreierteams an den Start. Geboten wurde ein Turniertag, an dem sich die Teilnehmenden sportlich in ihren Bogenklassen messen können.

Das Turnier ist etwas für große und kleine Bogensportbegeisterte. Nicht mehr auf dem Gelände des Reitplatzes wegen des Schulbaus, sondern im rundum eingezäunten Regenrückhaltebecken, gleich um die Ecke, von den Wirtschaftsbetrieben der Stadt Mainz. Pünktlich vor Turnierbeginn mähte der städtische Betrieb noch das hohe Gras, sodass die Turnierbedingungen optimal waren. Höchstens die hohen Temperaturen, die am Wettkampftag herrschten, setzten so manchen Schützen zu. Viele Teilnehmer aus Finther Vereinen waren auf die Finther Reitanlage Am Hauweg zu Fuß oder mit dem Rad gekommen. An der Reithalle konnten sich die Sportler wie gewohnt kräftigen bei deftigen, leckeren Speisen und kühlenden Getränken.
Auf die Frage hin, wie das Bogenschießen den Weg in den Verein gefunden hat, wird mitgeteilt: Beim Besuch eines Turniers vor einigen Jahren sprang der Funke über. „Einige von uns haben aus Spaß an der Freude mitgemacht und die Begeisterung zur Sportart entdeckt. Einige Kameraden kauften sich unmittelbar danach einen Bogen und frönen seitdem dieser Sportart. Beim Sommerfest begleitet sogar ein Landesmeister aus unseren Reihen die Schützen“, wies Roland Nostadt auf seinen Bruder Reiner Nostadt hin. Mittlerweile trainiert dieser in einem rheinhessischen Bogenverein.

Reiner Nostadt erwies sich als ein aufmerksamer Begleiter der Wettbewerb-Starter, von denen nicht wenige zum ersten Mal einen Bogen in den Händen hielten. Nach einer Einweisung und dem Probeschießen stellten sich die Teams nacheinander dem echten Wettbewerb, jeweils mit einem Begleiter, der noch korrigierte. Um eine gute Haltung zu erreichen, werden die Füße etwa schulterbreit auseinander platziert, wobei das Körpergewicht gleichmäßig auf die Fußballen verteilt ist. Die Rasenfläche im Becken war ausreichend abgesperrt, sodass Irrläufer keinen Schaden anrichteten. Auch die abgeschrägten Wände des Beckens gaben zusätzlichen Schutz vor Irrläufern. Nostadt verbesserte die Haltung, gab wertvolle Hinweise und lobte die erfolgreichsten Treffer. „Die gelb markierte Mitte wird mit zehn Punkten gewertet, der äußerste weiße Ring ist einen Punkt wert“, erklärte er. Wer den Finther Ortsvorsteher Manfred Mahle als kühnen Bogenschützen erleben wollte, der war hier wahrlich richtig. Im kommenden Jahr soll der Spaß weitergehen. „Vor vielen Jahren machten nur ein paar Vereine mit. Jetzt sind 15 Mannschaften dabei.“
Der beste Einzelschütze war Christian Weil von den Finther Reservisten mit 54 Punkten von 180. Sieger des Turniers war der Radfahrverein Finthen mit 141 von 180 möglichen Punkten. Den 2. Platz erzielte der Grillverein I mit 120 Punkten. Der 3. Platz des Turniers ging an den Motorsport Club mit 116 Punkten von 180.
Claudia Röhrich