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Reichen Gelbe Füße für die Sicherheit aus? Ein Blick auf Mainzer Schulwege

Der Schulweg kann den Kindern durchaus Spaß machen. Gewiss ist er eine Frage der Übung, doch welche Maßnahme geben dem Nachwuchs die nötige Sicherheit auf dem Weg? Archivfoto: Gregor Starosczyk-Gerlach

HAMÜ – Einen Anlass für die Nachfrage bei der Stadt gab eine erfreuliche Nachricht: Zwei Kinder der Dr.-Martin-Luther-King-Schule in Hartenberg-Münchfeld erhielten am 16. Juni einen Rucksack und einen Gutschein – als Gewinner der bundesweiten Aktion SpoSpiTo-Bewegungspass. Ziel war es, innerhalb von sechs Wochen mindestens 20-mal zu Fuß, mit dem Tretroller oder dem Fahrrad zur Schule zu kommen. SpoSpiTo steht dabei für „Sporteln, Spielen und Toben“.

Über 137.000 Kinder aus 6.282 Grundschulklassen nahmen bundesweit teil. In Mainz war laut Stadtverwaltung lediglich die Grundschule in HaMü vertreten. Projektleiter Thomas Gansert lobte das Engagement der Kinder – auch im Hinblick auf den Klimaschutz. Neben der Bewegungsförderung soll die Aktion nämlich auch die Verkehrssituation vor Schulen entlasten.

Aus Sicht vieler Eltern stellt sich bei solchen Projekten die Frage nach der verkehrspolitischen Verantwortung der Stadt: Wie sicher sind die Schulwege in HaMü? Welche Maßnahmen trifft die Stadt? Und wie passt der kürzlich gestartete Fußverkehrs-Check in der Neustadt in dieses Bild?

Auf Anfrage teilte die Verwaltung mit: Im Oktober 2023 fand unter anderem mit dem Schulelternbeirat der Münchfeldschule eine Begehung vor Ort statt. „Problemstellen wurden geprüft, kleinere Maßnahmen zur Verkehrssicherheit – etwa Spiegel oder Markierungen – bereits umgesetzt.“ Weitere Maßnahmen, wie etwa eine Querungshilfe, seien derzeit in Planung oder Prüfung.

Zudem arbeitet die Stadt an einer Neuauflage des Schulwegplans mit Empfehlungen für sichere Wege und Querungsstellen. Der aktuelle Arbeitsstand werde mit Schule, Elternbeirat und Polizei abgestimmt. Außerdem unterstützt die Stadt die Markierung der sogenannten „Gelben Füße“ – ein einfaches, aber effektives Mittel, um Kindern sichere Wege zu zeigen.

Zum Fußverkehrs-Check in der Neustadt erklärte die Verwaltung: Der Prozess erfasse zunächst lokale Konfliktstellen, die in Workshops und Begehungen identifiziert werden. Ziel seien kurz- bis mittelfristig umsetzbare, zugleich wirkungsvolle Maßnahmen. Übertragbare Lösungen könnten auch anderen Stadtteilen zugutekommen.

„Die Arbeit an der Schulwegsicherheit versteht die Stadt als laufenden, kommunikativen Prozess, der kontinuierlich mit den Beteiligten überprüft wird“, heißt es weiter. Bereits 2016 wurden Schulumfelder aller Mainzer Grundschulen systematisch auf ihre Verkehrssicherheit hin untersucht, Konflikte erfasst und Mängel beseitigt.

Zudem tagen regelmäßig in allen Stadtteilen örtliche Verkehrskommissionen. Dabei können Probleme – auch zur Schulwegsicherheit – direkt über die Ortsbeiräte mit der Verwaltung besprochen werden.

Ein neues Projekt startet nach den Sommerferien an den weiterführenden Schulen entlang der Hechtsheimer Straße: „Besser zur Schule“ wird vom Integrierten Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt Rhein-Main (ivm GmbH) begleitet. Auch Schüler:innen sind beteiligt. Ziel ist ein Mobilitätsplan, der über den klassischen Schulwegplan hinausgeht – mit Fokus auf Fuß-, Rad- und ÖPNV-Verbindungen. Auch Konflikte im Schulumfeld sollen erfasst und geeignete Maßnahmen abgeleitet werden.