
MOMBACH – Mit dem Mombacher Abschnitt der Rad-Pendler-Route von Bingen nach Mainz ist der Ortsbeirat von Mombach gar nicht zufrieden. Auf Antrag der SPD-Fraktion forderte er in der Sitzung vor der Sommerpause einstimmig das Recht auf Anhörung ein. Für die geplante Fahrradstraße sollte der Autoverkehr wie berichtet aus dem Abschnitt der Hauptstraße zwischen dem Mombacher Kreisel und dem Anschluss an die Landesstraße 423 komplett weichen. Rollen sollten die Fahrzeuge vielmehr über die Straße Am Lemmchen, an der sich in Mombach ein Schulzentrum befindet.
Schon in der Sitzung davor sorgten die Pläne der Verwaltung, die sich auf Untersuchungen der zuständigen Landesbehörden berief, für Unverständnis. „Wir waren erschrocken“, erinnerte sich Karin Lieber (CDU), während Claudia Walenta (FW) die Idee als „absurd“ bezeichnete und „Chaos“ prophezeite. Michael Ziegler (FDP) bezeichnete den Plan schlicht als „unsinnig“. Ortsvorsteher Christian Kanka (SPD) sprach vom künftigen Wachstum des Schulzentrums, das eine weitere Zunahme des Verkehrs bedeute.
Die Rad-Pendler-Route Bingen–Mainz ist für das Land ein Pilotprojekt und eine von sieben regionalen Radwegen. Bisher gibt es darauf durchaus sehenswerte und gut konzipierte Teilabschnitte, wie beispielsweise zwischen Ingelheim und Heidesheim. Aus Sicht vieler Radfahrer gibt es aber auch einige mangelhafte Abschnitte – etwa in Büdesheim. Die Lösung für Mombach soll nach dem Wunsch des Ortsbeirats jedenfalls nicht zum Nachteil der Schüler umgesetzt werden und kein Verkehrschaos am Schulzentrum auslösen. Daher sprach Katina Tiesler (SPD) von Änderungsbedarf, da erhöhter Autoverkehr die Sicherheit der Kinder gefährde. Der Ortsbeirat verfüge über bessere Ortskenntnisse und solle daher angehört werden.
Mit dem Satz: „Zehn Jahre sind genug“, beschloss Dr. Eleonore Lossen-Geißler (SPD) die Antragsbegründung zur Nutzung des Wasserhochbehälters in der Mombacher Kreuzstraße als Fledermausquartier. Es werde Zeit, das zugesagte Projekt zu verwirklichen. Naturschutzverbände – insbesondere der Arbeitskreis Umwelt – die sich inhaltlich schon seit Jahren mit diesem Thema befassen, stehen für die Abstimmung bereit.
Genauso einstimmig wie dem SPD-Antrag stimmte der Ortsbeirat auch dem Prüfantrag der Grünen zu, mögliche Photovoltaikanlagen auf Parkplätzen und Bestandsgebäuden wie dem Schwimmbad, dem davorliegenden Parkplatz und auf der gegenüberliegenden Seite der Oberen Kreuzstraße zu untersuchen. In einem weiteren Prüfantrag der SPD soll die Verwaltung wiederum im Gesamtbereich rund um die Straßen Am Lemmchen, Am Hipperich und Am Stollhenn untersuchen, wo öffentliche Ladestationen aufgestellt werden könnten.