RHEINHESSEN – Die Bachpaten spielen eine unverzichtbare Rolle bei der Gewässerunterhaltung und der Beobachtung der Selz sowie ihrer Umgebung. Aktuell sind es 12 Personen oder Vereine, die den Bach im Auge behalten, die melden, wenn sich ein Abflusshindernis in Form von Totholz oder Sturzbäumen in der Selz befindet oder auch leichte Pflegearbeiten übernehmen. „Wir sind sehr froh, dass wir die Hilfe und Unterstützung der Bachpaten haben, die den Zustand der Selz für uns mit in den Blick nehmen“, sagte Ute Klenk-Kaufmann. Die Beigeordnete des Landkreises Alzey-Worms begrüßte als stellvertretende Vorsteherin des Selzverbandes die Gäste in Vertretung der Landrätin Dorothea Schäfer (Mainz-Bingen) in Sörgenloch, nahe der renaturierten Selz zwischen Sörgenloch und Hahnheim.
63 Kilometer ist sie lang, die Selz – von der Quelle im gerade noch pfälzischen Orbis, quer durch Rheinhessen bis zur Mündung in den Rhein bei Ingelheim. Der Selzverband ist für deren Verlauf von Alzey bis zur Mündung und somit für rund 50 Kilometer zuständig. Die Gewässerstrecke mitsamt dem umliegenden Uferbereich wird konsequent betreut, kritische Abflusshindernisse werden beseitigt. Eine Menge Arbeit, die der Selzverband, ein Zweckverband der Landkreise Mainz-Bingen und Alzey-Worms, leisten muss. Dabei stellt die Gewässerunterhaltung einen Teil des Aufgabenbereiches dar, wie die technische Geschäftsführerin des Selzverbandes, Lisa-Marie Luley, erläuterte.
Die ehrenamtliche Unterstützung der Bachpaten ist da sehr, sehr wichtig. Zum Dank für dieses Engagement lädt der Verband die Bachpaten regelmäßig ein und informiert über die Selz sowie deren Renaturierung. Zudem ist das Treffen eine Plattform, um sich kennenzulernen und auszutauschen. Dies nutzte auch der für den Landkreis Mainz-Bingen designierte Landrat Thomas Barth, der sich als künftiger Verbandsvorsteher den ehrenamtlichen Helfern vorstellte. Mit dabei waren auch Eva Finsterbusch vom Landesamt für Umwelt, Volkhard Lorenz vom Naturschutzbund (nabu) und der kaufmännische Geschäftsführer des Selzverbandes Markus Schwarz.
„Wir brauchen sechs bis acht Wochen, bis wir einmal den kompletten Selzlauf abgegangen sind“, sagt Lisa-Marie Luley: „Auf die Hilfe und die Informationen, wo es Ablagerungen gibt oder Bäume im Wasser den Abfluss behindern, sind wir daher angewiesen.“ Thomas Henschel weiß das. Er ist Bachpate seit 1996 und führte die Gruppe entlang seines Selzabschnitts zwischen Sörgenloch und Hahnheim durch das Naturschutzgebiet „An der Lausau“. Derzeit sind Bachpaten an der Selz zwischen Alzey und Framersheim, zwischen Friesenheim und Köngernheim, von Hahnheim nach Sörgenloch, zwischen Nieder-Olm und Schwabenheim sowie zwischen Groß-Winternheim und der Mündung in Ingelheim aktiv.
Über mehr Mitmachende würde sich der Selzverband freuen: „Wir haben noch einige interessante Abschnitte frei“, sagte Lisa-Marie Luley. Bachpate werden können Bürgerinnen und Bürger, die das Thema Wasser fasziniert, die einfach gerne an der Selz spazieren gehen und dabei auch noch etwas Sinnvolles beitragen wollen. Ob als Einzelperson oder als Gemeinschaft – je mehr mitmachen, umso besser ist es: Ideal geeignet sind Bachpatenschaften auch für Schulen, Kindergärten, Naturschutzverbände, Fischereivereine, Sportvereine, Arbeitsgemeinschaften oder Heimatvereine. „Wir sind ein großes Team mit gemeinsamen Zielen: ökologische Verbesserung eines Gewässers, naturnahe Entwicklung, Hochwasservorsorge.“
Wer Bachpate werden möchte kann sich beim Selzverband melden. Kontakt: Lisa-Marie Luley, Telefon 06132/7872165, E-Mail: Luley.Lisa-Marie@mainz-bingen.de; Mehr Infos zu den Bachpaten gibt es unter www.mainz-bingen.de
red