
INGELHEIM – Nach der Theatervorstellung im Rahmen der Kulturreihe „Kunst und Klänge“, bei der das Theaterstück „Alles Karl? Alles Carl?“ von einer fiktiven Begegnung Zuckmayers mit Kaiser Karl dem Großen handelte, bietet das Museum bei der Kaiserpfalz demnächst einen weiteren Einblick in die Zusammenhänge zwischen Zuckmayer und Ingelheim.
Die Erfolge, die der aus Nackenheim stammende Schriftsteller deutschlandweit vor rund 100 Jahren feierte, hallten damals wie ein Echo in der Region – auch in der Rotweinstadt. Obwohl das Lustspiel in den Folgejahren wegen parodistischer Darstellungen zahlreiche Skandale auslöste, wurde es nach und nach zu einem vielgespielten Theaterstück auf deutschsprachigen Bühnen. Während in Nackenheim beispielsweise nicht alles gut ankam, was Zuckmayer damals schrieb, soll es in Ingelheim anders gewesen sein.
Drei Jahre nach der Uraufführung von „Der fröhliche Weinberg“ im Jahr 1925, einem Datum, das 2025 in Rheinhessen mit unterschiedlichen Veranstaltungen gewürdigt wird, wollten die Ober-Ingelheimer Theaterfreunde aus lauter Begeisterung ebenfalls ein Stück aus der Feder Zuckmayers auf die Bühne bringen.
Das kam wiederum bei Zuckmayer gut an: Er wohnte der Theateraufführung im Turnverein 1848 persönlich bei.
In ihrem Kurzvortrag am 21. August, 14.30 Uhr, gibt Barbara Timm vom Historischen Verein Ingelheim einen Einblick in die lebendige Theaterszene Ingelheims vergangener Tage.
So viel sei jetzt schon verraten: Der Vorstand des Ober-Ingelheimer Turnvereins 1848 entschied sich für dessen Drama „Schinderhannes“. Die Regie übernahm Dr. Hanns Niedecken-Gebhard, ein im Ort geborener Musikwissenschaftler und Theaterregisseur. Er inszenierte das Stück ausschließlich mit einheimischen Laiendarstellern auf einer eigens errichteten Bühne in der lokalen Turnhalle.
Für den Vortrag, der eine Kooperation des Museums bei der Kaiserpfalz mit dem Historischen Verein Ingelheim und dem Verein Haus Burggarten ist, gibt es noch freie Plätze. Die Veranstaltung wird im Museum durchgeführt und kostet 4 Euro. Im Preis sind eine Tasse Kaffee und eine süße Überraschung enthalten. Die telefonische Anmeldung ist noch bis 19. August im Museum unter der Nummer 06132 714701 möglich.