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Pilotprojekt für sichere Schulwege an der Hechtsheimer Straße Stadtspaziergänge >>>Drei Mainzer Schulen prüfen ihr Umfeld

Braucht es im dichten innerstädtischen Verkehr für sicher Schulwege mehr als die Markierungen Gelbe Füße? Ein Projekt entlang der Hechtsheimer Straße will nach einem Jahr mehr Licht in die Angelegenheit bringen. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

MAINZ – Wächst eine Stadt, verändert sie ihre Verkehrsinfrastruktur, so sind auch die Schüler davon betroffen, deren Sicherheit nicht nur den Eltern ein höchstes Gebot ist. Um sicherzustellen, dass Kinder den Weg zur Schule und zurück nach Hause gut bewältigen, startet die Verwaltung nun ein Pilotprojekt an drei Schulen entlang der Hechtsheimer Straße. Beteiligt sind Eltern, die Schulgemeinschaft, Polizei, Verkehrsunternehmen, Verwaltung sowie Fachleute.

Die Herausforderung „Schulweg“ in den Blick zu nehmen, hängt auch mit Großprojekten wie dem Heilig-Kreuz-Viertel oder dem neuen BioNTech-Gebäude zusammen. Mit Beginn des Schuljahrs sind daher die IGS Europa, das Theresianum und das Gymnasium Oberstadt in das Vorhaben eingebunden.

Unterstützt wird die Stadt von der Gesellschaft für integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain (ivm). Das Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement der ivm bietet mit dem Programm „Besser zur Schule“ ein zentrales Beratungs- und Qualifizierungsangebot für das Rhein-Main-Gebiet.

Im ersten Schritt sollen bei sogenannten „Stadtspaziergängen“ das Umfeld der Schulen betrachtet und Gefahrenstellen ermittelt werden. Die Termine dafür sind bereits festgelegt. Ziel sei es, so die Verwaltung, die Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung dauerhaft im Schulalltag zu verankern und die eigenständige, umweltfreundliche Mobilität der Schüler zu fördern. „Nicht allein klassische Gefahrenstellen stehen im Fokus, sondern vor allem die Sichtweisen von Lehrkräften, Eltern und Schülern auf den Schulweg. Die Lösungen müssen für jede Schule individuell passen“, betont die Pressestelle.

Wie das im Konkreten aussehen soll, bleibt derzeit offen. Solche Pläne sollen im Allgemeinen den Bring- und Holverkehr verringern, den Radverkehr fördern und die Sicherheit erhöhen sollen und werden innerhalb eines Jahres in Workshops, Begehungen und Befragungen erarbeitet. Geplant sei eine Kombination aus baulichen, organisatorischen und kommunikativen Maßnahmen, die individuell auf jede Schule zugeschnitten werden.

Die Stadt will die Ergebnisse nach Abschluss der jeweiligen Schritte und nach Entwicklung konkreter Maßnahmen, veröffentlichen. Eine begleitende Teilnahme durch die Medien ist nicht vorgesehen: Das Projekt läuft vertraulich.

Dass sich die Ergebnisse der jeweiligen Schulgemeinschaft nach Art eines stets zu aktualisierenden, schulischen Mobilitätsmanagements einprägen, wird eine Herausforderung bleiben. Das Verständnis dazu langfristig an den Schulen zu verankern, erhofft man sich jedenfalls durch den partizipativen Charakter des Projekts.

Der Ansatz von „Besser zur Schule“ steht übrigens jeder weiteführenden Schule in Mainz zur Verfügung, teilt die Verwaltung mit, die auch hinsichtlich der Kosten beruhigt. Als Mitglied der ivm profitiert Mainz kostenlos von den Angeboten. Die Finanzierung sei durch die Beitragszahlungen der beteiligten Gebietskörperschaften sowie durch Fördergelder gesichert.

 

Gregor Starosczyk-Gerlach