Start Kultur Musikalischer Festausklang in floraler Idylle Konzert >>>“Musik im Garten” präsentierte sich zum...

Musikalischer Festausklang in floraler Idylle Konzert >>>“Musik im Garten” präsentierte sich zum Ausklang der 1250-Jahr-Feier

Das Marburger Chanson-Quartett Trulleberg verbindet professionell musikalisch-stilistische Gegensätze. Foto: Elke Fauck

GONSENHEIM – Lag es daran, dass die alljährliche Veranstaltung „Musik im Garten“ in diesem Jahr den Ausklang der 1250-Jahr-Feier von Gonsenheim darstellte oder an dem sonnigen Spätsommertag? Wahrscheinlich spielten beide Komponenten eine Rolle, denn die Gäste kamen in Scharen in den wunderschönen Garten von Odile Landragin, um sich die musikalische Veranstaltung, die jedes Jahr von „Gonskultur“ organisiert wird, in floralem Ambiente anzuhören.

Bossanostra passt sich mit den lateinamerikanischen Rhythmen der nochmals sommerlichen Witterung an. Foto: Elke Fauck

Die Musik der Band Bossanostra ist so vielfältig wie ihre Mitglieder. Gitarrist Peter Gass-Domes hat Erfahrung mit Flamenco-Musik, Étienne Malan spielt Blockflöten und Klarinette, etwa im Sinfonieorchester Johannisburg. Jenö Vadócz spielt E-Bass und kommt aus der Rock-Jazz-Funk-Szene, während Johannes Korth (Keyboard, Altflöte und Melodica) eher den Bereich Klassik und Jazz favorisiert. Aus dieser Mischung entstanden tolle Klänge aus der Karibik und Lateinamerika. Auch ein ungarisches Tanzstück von Béla Bartók kam zu Gehör.

Die Marburger Band „Trulleberg“ besteht seit knapp 20 Jahren und ist deutschlandweit unterwegs. Ihr Name entstand, da alle vier Bandmitglieder Loriot-Fans sind und die Schauspielerin Evelyn Hammann, die mit Loriot zusammenarbeitete, kurz zuvor gestorben war. Gerd Schiebl (Cello), Stephanie Hankammer (Geige), Walter Hoyer (Akkordeon) und Christian Wustrau (Gitarre) boten ein vielseitiges Konzert mit Musik von Georges Brassens und Jacques Brel über Abba bis hin zu Jerry Bock („Anatevka“) und begeisterten mit hochkarätiger musikalischer Leistung.

Der Bandname „Meister Hora“ ist eine Hommage an die gleichnamige Figur aus Michael Endes „Momo“. Foto: Elke Fauck

Wer denkt bei Meister Hora nicht sofort an Michael Endes „Momo“? In der Musik handelt es sich bei „Hora“ um einen Reigen im Dreivierteltakt, dennoch haben sich Alexander Reiff (Bass), Jeanne Degos (Oboe), Anasuya Virmani (Akkordeon, Flöte und Gesang) und Jan Köhler (Vibrafon) bei der Bandgründung vor zwölf Jahren eher an Meister Hora aus „Momo“ orientiert. Der gleichnamige Tanz stammt jedoch vorwiegend aus den Balkanstaaten, was zu Klezmer, der traditionellen jüdischen Musik, zu der auf allen Hochzeiten getanzt wurde, passt. Diese gefühlvollen und lebhaften Melodien, heute ein vielfältiges Genre mit Einflüssen aus Jazz, World Music und anderen Stilen, waren hier zu hören und um das Publikum zu integrieren, wurde es zum Tanz aufgefordert.

Das Publikum strömte in Scharen in die wundervolle Idylle der Staudengärtnerei. Foto: Elke Fauck

Es war eine gelungene Veranstaltung, die dank der tollen Atmosphäre des Gartens immer wieder zum Erlebnis wird und in diesem Jahr zum krönenden Abschluss der 1250-Jahr-Feier beitrug.

 

Elke Fauck