Start Gesellschaft Baustopp am Gymnasium sorgt für Unmut Klage >>>Mombacher Ortsbeirat zuletzt nicht beschlussfähig

Baustopp am Gymnasium sorgt für Unmut Klage >>>Mombacher Ortsbeirat zuletzt nicht beschlussfähig

Das Gymnasium in Mombach entwickelt sich schleppend. Der Baustopp sorgt nun bei Eltern für weiteren Unmut. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

MOMBACH – Eine Stimme fehlte bei der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats in Mombach, um die Beschlussfähigkeit herzustellen. Damit konnte die stellvertretende Ortsvorsteherin Myriam Lauzi (SPD) die auf der Tagesordnung stehenden, entscheidungsrelevanten Punkte nicht aufrufen.

Stattdessen blieb es bei Informationen und Berichten. Diskussionen zu Anträgen oder Beschlüssen mussten entfallen. Für Bürgerinnen und Bürger, die gekommen waren, um die Debatten zu verfolgen, war der Abend damit kurz und wenig ergiebig.

Dennoch rückte in der Einwohnerfragestunde die Situation rund um das Gymnasium Mombach in den Vordergrund. Mehrere Bürgerinnen und Bürger äußerten ihre Sorge über den vorläufigen Baustopp, den die Stadt wegen einer Klage von Anliegern verhängt hat. Scharfe Kritik gab es an der derzeitigen Interimslösung mit Containern: Die Mensa sei bereits an ihrer Kapazitätsgrenze, hieß es. Ein weiteres Beispiel aus dem Publikum: Eine Elternversammlung habe notgedrungen im Freien stattfinden müssen.

Eine Anwohnerin berichtete verärgert von den ständigen Standortwechseln: Ihr Kind habe das erste Jahr auf dem Lerchenberg verbringen müssen, das zweite in Mombach, und auch das nun laufende Schuljahr verlaufe unter schwierigen Bedingungen.

Lauzi betonte, die Stadtverwaltung sei bemüht und arbeite mit Hochdruck daran, weitere Liegenschaften für die Containerlösung zu sichern.

Am 6. Oktober soll zudem der Stadtrechtsausschuss die Klage gegen das Bauvorhaben behandeln. Zwar habe die Klage keine aufschiebende Wirkung, dennoch sehe die Verwaltung ein Prozessrisiko – und begründe damit den derzeitigen Baustopp. Lauzi zitierte dies aus der Antwort auf eine Nachfrage der SPD-Fraktion zum Stillstand beim Gymnasium.

Demnach machten die Kläger die Verletzung nachbarschützender Vorschriften geltend. Zwar gehe das Bauamt als untere Bauaufsichtsbehörde davon aus, dass die Baugenehmigung rechtmäßig sei, doch wegen des Prozessrisikos sei es angezeigt, die Entscheidung des Stadtrechtsausschusses abzuwarten. Eine Beschleunigung des Verfahrens sei nicht möglich, da allein der Stadtrechtsausschuss über den weiteren Verlauf entscheide. Einflussnahmen von außen oder durch andere Stellen der Verwaltung seien ausgeschlossen.

Aus den Reihen der Bürgerinnen und Bürger kam die dringende Bitte, die Verwaltung solle endlich einen „Plan B“ aufzeigen. Lauzi erinnerte daran, dass die Ortsverwaltung weitere Ausweichmöglichkeiten ins Spiel gebracht habe, etwa das Areal am kleinen Kreisel in Mombach. „Doch auch diese Fläche müsste die Stadt erst erwerben.“ Michael Ziegler (FDP) wies zudem darauf hin, dass selbst dann die Planung von Grund auf beginnen müsste, was mit einer Verzögerung von drei bis vier Jahren verbunden wäre.

 

Gregor Starosczyk-Gerlach