BRETZENHEIM – Lange nachdenken mussten die Kinder nicht: „Eins, eins, zwei“ lautete ihre Antwort auf die Frage nach der Notrufnummer der Feuerwehr. „Prima, das ist korrekt“, lobte Brandmeister Pierre Kinz die Teilnehmer der Führung in der Feuerwache 1 der Mainzer Berufsfeuerwehr in Bretzenheim. 13 Kinder nutzten das Angebot der Ferienkarte der Stadt Mainz, um gemeinsam mit Kinz und seinem Kollegen, Brandmeister Leo Glückert, einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit der Feuerwehrleute zu werfen.
Erste Station: die Feuerwehrleitstelle. „Hier laufen alle Notrufe aus Mainz und den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms ein“, erläuterte Glückert. Der Dienst am Telefon sei anstrengend und erfordere viel Konzentration. „Daher sitzen wir nur vier Stunden am Notruftelefon“. Den restlichen Arbeitstag verwenden die Feuerwehrleute für andere Aufgaben.
„Warum habt ihr so viele Autos?“ Auf die pfiffige Frage in der Fahrzeughalle lieferte Brandmeister Kinz eine erhellende Antwort. „Die Feuerwehr hat so viele Geräte und Utensilien, dass nicht alles auf ein Fahrzeug passen würde.“ Etwa 50 Stellplätze stehen für Spezialfahrzeuge zur Verfügung. Dass ein Löschgruppenfahrzeug ziemlich viel Zeug transportieren kann, führte der großgewachsene Mann anschließend vor. Kinz öffnete Dutzende von Schubladen, Schiebfächern, Fächern, Aufbewahrungskästen und Körben und erklärte den Kindern allerlei Zubehör. „Das Auto transportiert außerdem 2000 Liter Löschwasser und 120 Liter Schaummittel“. Mit Neugier bestiegen die Kids in Fünfergruppen die Mannschaftskabine.
Oberbrandmeister Jakob Leischner gründete 1906 die Mainzer Berufsfeuerwehr. In dem Gebäude in der Straße, die seinen Namen in Ehren hält, befindet sich zudem neben den Räumen für die Wachmannschaft und den Tagdienst auch die Funk-, die eigene Kfz-Werkstatt sowie die Atemschutzwerkstatt und… eine Atemschutzübungsstrecke. In dem verwinkelten und mit allerlei Hindernissen verbauten käfigartigen Kubus durften die Kids freilich rein. Natürlich ohne die Ausrüstung, die die Profis, dabei an haben.
„Geht zu zweit hindurch, helft einander, so machen wir es auch bei der Übung“, erläuterte der Feuerwehrmann. Wenn einem Feuerwehrmann nach dem beschwerlichen Hindernislauf und weiteren Sportübungen noch genügend Sauerstoff in der Sauerstoffflasche übrig bleibt, „dann hat er die Prüfung bestanden“, sagte Kinz. „Damit wir fit bleiben, steht uns eine Sporthalle und ein Fitnessraum unter dem Dach zur Verfügung.“ Die kindliche Neugier war riesig: Um zu erfahren, wie sich 50 Kilogramm schwere und feuerresistente Kunstfaserkleidung am Körper anfühlt, schlüpften zwei Kids unter Mithilfe von Kinz hinein.
Der Besuch bei den Berufsfeuerwehrleuten, die für die Sicherheit von etwa 750.000 Menschen in und rund um Mainz sorgen, endete mit einer Feuerlöschvorführung.