BODENHEIM – „Eigentlich eine Idee aus Verlegenheit“. So die Macher der Renovierung. Die Mannen der Bodenheimer Albansjünger saßen in Ermangelung von Fastnachtsveranstaltungen beim Wein zusammen und überlegten: Was geht denn sonst noch? Da kam der Gedanke auf, eines der Bodenheimer Wingertshäuschen zu renovieren. Die Albansjünger sind 10 Männer, die sich der Fastnacht verschrieben haben.
Eine tolle Idee, fand auch Bürgermeister Thomas Becker-Theilig und fuhr mit den Albansjüngern alle Wingertshäuschen ab. Schnell stand fest: Es soll das in der Weinbergslage „Bodenheimer Hoch“ sein, denn da gab es auch etwas freies Gelände rings um das Häuschen. Der Plan zur Gestaltung wurde im Herbst 2020 erstellt, die Arbeiten starteten im Oktober Februar 2021.
Erst musste das Häuschen aus seinem Dornröschenschlaf erweckt werden: Gehölz wurde zurückgeschnitten, Efeu entfernt. Das Umfeld wurde – um eine Ebene zu erreichen – mit Erde aufgeschüttet und dann mit Rindenmulch abgedeckt. Nun können sich dort mehrere Menschen gleichzeitig dort aufhalten. Große Fasssteine sind als Stützwand gesetzt worden, die teilweise mit Holz abgedeckt wurden und nun auch zum Sitzen einladen. Mehrere Stühle und Bänke ergänzen den Außenbereich.
Das Wingertshäuschen wurde komplett innen und außen gestrichen, das Dach mit einem Spezialanstrich abgesichert, eine Bank im Innenbereich errichtet. Die Klappläden wurden dann in diesem Frühjahr renoviert und neu gestrichen.
„Wir wollten aber auch den Spaziergängern Möglichkeiten zum Verweilen anbieten, dazu zählen auch die Tische, die wir mit Flächen zum Spielen von Schach, Mühle, Mensch ärgere dich nicht usw. gestaltet haben,“ so ein Albansjünger. „Dazu gehören aber auch Stoffbeutel, in denen die Spaziergänger die notwendigen Spielsteine finden.“
Auch die Gemeinde begleitet die Aktion und stellt Mittel bereit für eine Panoramaliege für 3-4 Personen sowie für die Errichtung einer Treppe incl. Geländer. So kann man jetzt auf das Dach steigen und den tollen Blick auf Bodenheim genießen. Auch der Bau der Treppe war eine Eigenleistung – ebenso die Errichtung.
„Wir haben das Wingertshäuschen „Bastion Bodenheim“ genannt und wollen am 24. Oktober ab 13 Uhr mit Würstchen und Getränken die Einweihung feiern“ freuen sich die Albansjünger. „Bislang sind hunderte an Stunden und auch einiges an Eigenkapital für unser Häuschen investiert worden, aber es hat sich total gelohnt!“
Was sie besonders freut: Spaziergänger loben den Einsatz und beglückwünschen die Albansjünger zu ihrem tollen Erfolg.
Wolf-Ingo Heers