LÖRZWEILER – Die Dorferneuerung bringt mit den vielen Projekten (Journal Lokal berichtete) auch die Chance, energetisch neu zu denken.
Steffan Haub, Ortsbürgermister: „Im Zukunftsprozess gestalten wir den Ort neu – im Quartierskonzept wollen wir unabhängiger von vor allem fossilen Brennstoffen werden! Energie gewinnen und sparen – und das nicht nur bei Objekten der Ortsgemeinde sondern vor allem bei den Privathäusern! Ein hohes Ziel – wenn wir es jetzt nicht anpacken – wann dann!“
„Windkraft in der Gemarkung als Gemeinschaftsinvestition, Erdwärme und Geothermie in ein Fernwärmenetz einspeisen. Alles denkbar – wir müssen offen sein für Neues!“ so Dietmar Muscheid, Projektleiter und Beigeordneter.
Das fängt vor allem mit qualifizierter Beratung an. Spezialisten werden von Haus zu Haus gehen und sich die energetische Situation anschauen und Vorschläge erarbeiten: Was kann man tun, nachhaltig und bestenfalls auch kostengünstiger.
In vielen Häusern sind noch Ölheizungen im Einsatz – ab 2026 dürfen keinen neuen mehr verbaut werden. Gas ist dank Russland „Mangelware“ geworden. Welche Heizart wählt man nun!
Als vom Innenministerium anerkannte Schwerpunktgemeinde stehen für solche Veränderungen Mittel des Landes bereit, die die Gemeinde sehr gerne in Anspruch nimmt. Auch KfW Kredite sind abrufbar.
Dietmar Muscheid: „Aber interessant ist auch, wie die Bewohner zur Arbeit kommen. Meistens mit einem PKW – alleine im Auto. Hier können auch Synergien geschaffen werden! Car-Sharing mit Stationen im Ort wären wünschenswert.“
Anderes Beispiel ist eine gemeinsame Nutzung einer Dachfläche. Eigentümer 1 hat ein Dach was nach Süden ausgerichtet ist, der Nachbar gar nicht. Gemeinsam kann man eine Photovoltaik Anlage errichten, beide Eigentümer profitieren. „Das muss aber erst bei den Bürgern ankommen,“ so Dietmar Muscheid, „und diese Veränderungen und Angebote der Beratung werden wir ab Herbst 2022 anschieben im Quartierskonzept Lörzweiler!“
Wolf-Ingo Heers