
LAUBENHEIM – Das kleine Wiegehäuschen auf dem Laubenheimer Marktplatz hat wieder ein warmes Herz: Der historische Kachelofen im Inneren des Gebäudes wurde fachgerecht instandgesetzt und nun in einer kleinen Feierstunde offiziell eingeweiht. Eingeladen hatte der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) unter Leitung von Klaus-Dieter Rank.

Ortsvorsteher Norbert Riffel (CDU) würdigte in seiner Ansprache die rasche und präzise Arbeit des ortsansässigen Unternehmens Schornsteinsanierung Schmidt. Firmenchef Georg Schmidt und seine Mitarbeitenden hatten den alten Kamin binnen drei Tagen fit gemacht. „Ein neues Rohr, ein bisschen Beton, ein neues Türchen und ein Übergangsstück – das war es auch schon fast“, erläuterte Schmidt seine Arbeit.

Neben den Handwerkern stießen auch der HVV-Vorstand und Schornsteinfeger Max Schmidt bei einem Glas Sekt auf das gelungene Projekt an. Vereinsmitglied Jupp Heck nahm die Gäste mit auf eine kurze historische Reise: Schon 1689 stand an dieser Stelle das erste Laubenheimer Rathaus samt Brunnen, das jedoch 1794/1795 durch französische Belagerer zerstört wurde. 1928 errichtete die Gemeinde schließlich das Wiegehäuschen samt Kachelofen, das damals auch der Gendarmerie und dem Ausscheller (Gemeindediener) ein warmes Plätzchen bot. Der historische Brunnen wurde dafür ein Stück versetzt, und zusammen mit der Statue des Ausschellers und dem Kulturdenkmal Wiegehäuschen bildet das Ensemble bis heute ein unverwechselbares Wahrzeichen mitten im Ort. Schmunzelnd erinnerte sich Norbert Riffel daran, dass das Häuschen auch der Laubenheimer Jugend wohl einst als Treffpunkt diente.

Die Idee zur Sanierung des Ofens geht auf HVV-Mitglied Sebastian Etz zurück, der Schornsteinfeger Max Schmidt kurzerhand um eine Begutachtung bat. Nachdem die Gebrauchsfähigkeit bestätigt war, ging alles schnell. Nun kann sich der Verein nicht nur über ein Stück bewahrter Ortsgeschichte freuen – bei der Einweihung nutzten die Mitglieder auch die Gelegenheit, verschiedene regionale Sekte zu verkosten, um den passenden Tropfen für die kommende Kerb auszuwählen.
Sabine Longerich