FINTHEN – „Auf die Plätze, fertig, los!“: Mit diesen Worten wurde in Finthen nun endlich eine kleine Tradition wieder aufgenommen. Eine Tradition, die zumindest für die ganz Kleinen eine ziemlich große Bedeutung hat. Die Rede ist vom „Großen Preis von Finthen“, dem jährlichen Bobbycar-Rennen des Motor Sport Club (MSC) Finthen, das nun erstmals seit der coronabedingten Pause wieder stattfinden konnte.
Dafür war diesmal ein besonderer Gast anwesend. Ortsvorsteher Manfred Mahle (SPD) trat als Schirmherr und Verantwortlicher auf, was selbstverständlich auch bedeutete, an vorderster Front zu stehen, um das Startsignal für die Rennen zu geben. Mahle war es auch, der die Einführungsrede hielt. Kurz und knapp nutzte er die Gelegenheit, sich bei Veranstaltern und Sponsoren zu bedanken und auf Sicherheitsmaßnahmen hinzuweisen. Mit den abschließenden Worten „Ich wünsche den Teilnehmern wenig platte Füße und viel Spaß“ gab er den Startschuss.

Dreh- und Angelpunkt des Turniers war der Jungenfeldplatz. Es traten immer zwei Kinder gegeneinander an. Starthilfe bot eine kleine Rampe, auf der die Wettkämpfer durch eine Barriere zurückgehalten wurden. Mit dem Startsignal wurde die Barriere fallengelassen und die Bobbycars rollten die Poststraße hinunter. Ab jetzt lag es an den Beinen der Kinder, wer schneller ins Ziel rollte. Bei der Ermittlung des Siegers wurde nichts dem Zufall überlassen: Dank einer Lichtmessung wurde die Zeit auf die Sekunde genau gemessen. Wie bei einem richtigen Rennen eben.
Veranstalter waren der Motor Sport Club Finthen und die IG Layenhof. Dabei ist der MSC bereits seit dem ersten Bobbycar-Rennen vor knapp zehn Jahren durch seine natürliche Verbindung zum Thema verantwortlich für die Veranstaltung. Die Interessengemeinschaft Layenhof trat dieses Jahr zum ersten Mal als Veranstalter auf, zuvor wurde eine gemeinsame Veranstaltung durch Corona vereitelt. Besondere Bedeutung hat für die IG Layenhof als Interessenvertretung aller Bürger die Kinder- und Jugendarbeit. Natürlich waren es auch hier die Kinder, die im Mittelpunkt des Geschehens standen.
Aber warum findet das Rennen dann nicht auf dem Layenhof selbst statt? Das sei vor allem der Tradition geschuldet, erklärt Weikko Müller vom Layenhof. Das Rennen findet eben schon immer am Jungenfeldplatz statt, der biete sich als Zentrum des Stadtteils perfekt an. Besonders, da die leichte Steigung der Poststraße „optimale Wettrennbedingungen“ schaffe. Zu gewinnen gab es neben Ruhm und Ehre natürlich einen Pokal. „Am wichtigsten ist, dass alle Spaß haben“, sagte Müller. Dabei sein ist alles. Immerhin 71 Teilnehmer konkurrierten um den Pokal, darunter auch Kinder, die zuvor nichts mit dem MSC oder der IG Layenhof zu tun hatten. „Es kann kommen, wer will.“

Sogar das Wetter spielte mit . Die Spannung bei den Rennen und die enge Taktung garantierten, dass es den Eltern und Schaulustigen, die sich um die abgesperrte Bahn versammelten, nicht langweilig wurde. Und falls die Beine vom Stehen doch schwächelten, konnte man sich beim Stand der IG Layenhof mit einem Getränk oder einer Mahlzeit auf die Hand stärken. Sogar die Freiwillige Feuerwehr Finthen war anwesend, um Sicherheit zu gewährleisten und Präsenz zu zeigen. Allgemein wurde Sicherheit groß geschrieben: Die Bobbycars wurden gründlich überprüft und gefahren wurde nur mit Helm und ausreichendem Schutz. Auch bei der Organisation, die bereits Monate zuvor ihre Arbeit begonnen hatte, stand die Sicherheit im Mittelpunkt. Denn die kleinen Vehikel sind nicht zu unterschätzen, bergab fahrend in Verbindung mit Asphalt kann so ein Wettrennen ohne durchdachtes Sicherheitskonzept schnell zu einer schmerzhaften Erfahrung werden.
Das alles war jedoch beim Großen Preis von Finthen nicht der Fall. Dank ausgezeichneter Organisation und der Erfahrung des MSC Finthen wurde das Rennen zu einem aufregenden Ereignis für alle Teilnehmer. Die Veranstalter dürfen im nächsten Jahr bestimmt wieder auf großen Zulauf hoffen.
Autor: Johannes Preyß