MAINZ – Lediglich 14 Mal in seiner Geschichte seit 1901 wurde der Literaturnobelpreis an Frauen vergeben, 99 Mal dagegen an Männer. Die Mainzer Künstlerin Simone Frieling hat sich mit dem Leben und Werk der „ausgezeichneten Frauen“ auseinandergesetzt und sie in Scherenschnitten und Grafiken portraitiert, die sie durch prägnante Zitate aus ihren Büchern oder ihrer Kritiker ergänzt.
Zu sehen sind die Portraits in der aktuellen Ausstellung der Öffentlichen Bücherei –Anna Seghers in den Bonifaziustürmen vom 14. Oktober bis 24. November 2019.
Die Künstlerin, 1957 in Wuppertal geboren, lebt nach Stationen in Zürich und München als Malerin und Autorin in Mainz. Unterrichtet wurde sie von Paul Weißhuhn, der als Schüler Paul Klees größten Wert auf die Vielfalt künstlerischer Ausdrucksmittel legte. Ihr Onkel Florian Frieling war einer der gefragtesten Landschaftsmaler und Portraitisten in der Pfalz. Seit 1984 ist Simone Frieling freiberufliche Malerin mit Einzel- und Gruppenaustellungen u.a. in Berlin, Frankfurt, Mainz und Wiesbaden.
Für namhafte Verlage entwarf sie Buchcover und illustrierte mehrere ihrer 25 Bücher. 1998 wurde sie mit dem Martha-Saalfeld-Literaturförderpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Für die Öffentliche Bücherei – Anna Seghers gestaltete sie zuletzt die Ex-Libris der Paul-Lehn-Bibliothek. Begleitend zu Frielings Portraits präsentiert die Bibliothek eine große Auswahl der Werke der Nobelpreisträgerinnen von Selma Lagerlöf (Nobelpreis im Jahre 1909) bis Swetlana Alexijewitsch (2015). Der Schwerpunkt liegt auf Büchern zeitgenössischer und aktueller Autorinnen wie Toni Morrison (1993), Elfriede Jelinek (2004), Doris Lessing (2007) und Herta Müller (2009). Ältere Werke hat die Wissenschaftliche Stadtbibliothek zur Verfügung gestellt.