EBERSHEIM – Ebersheimer reicht den Menschen im Katastrophengebiet an der Ahr eine helfende Hand. Weil er seinerseits Hilfe in Not erfahren hatte, initiierte der Inhaber von „Ski- und Sport-Profis“, Stephan Wahrhusen, eine Hilfsaktion. „In der Corona-Krise haben die Kunden uns sehr stark unterstützt. Ja, ich würde sogar sagen, es war extrem gut gewesen“, sagt der Initiator der Benefizaktion. „Die Kunden tätigten Sozialkäufe. Manche erwarben Sachen, die sie in dem Augenblick noch gar nicht brauchten.“ Auch ein Sportverband griff dem Sportartikel-Laden unter die Arme. Die Gesten der Solidarität haben unter diesen Umständen ein starkes Echo gefunden. „Wir kämpfen zwar nach wie vor mit den Folgen der Pandemie, finden aber, dass den Menschen, die von der Flut so heftig betroffen sind, geholfen werden muss.“ Als Mitglied im Gewerbeverein wandte sich Wahrhusen an den ersten Vorsitzenden des Vereins. „Jawohl, das machen wir, sagte er zu mir“, verrät der Geschäftsinhaber erfreut.
„Wir haben ein Spendenkonto eingerichtet, viele Plakate mit dem Aufruf vorbereitet und zugleich geschaut, dass die Kosten im Rahmen bleiben“, erzählt Vereinsvorsitzender Jürgen Alsfasser.
Der Aufruf kam an. Mittlerweile habe der umtriebige Verein aus dem kleinen Mainzer Stadtteil die Aktion mit viel Engagement und angesichts der Spendensumme durchaus mit Bravour bewerkstelligt.
Erstaunliche 7.000 Euro flossen in nur zwei Wochen auf das Spendenkonto. Über die Hilfsbereitschaft der Ebersheimer – die meisten Spenden kamen von dort – sei er fraglos überrascht gewesen, sagt Alsfasser. Vor allem viele Privatpersonen haben in ihren Geldbeutel gegriffen und „bisweilen auch recht hohe Beträge überwiesen“. So dass der Gewerbeverein, der sich am Vorhaben beteiligt, beschlossen hat, die Spendensumme auf 7.777 Euro zu ergänzen.
Der Adressat der Aktion sei die Gemeinde Schuld an der Ahr, sagt Alsfasser. Zwar sei der primäre Gedanke der Unternehmung: Gewerbetreibende unterstützen Gewerbetreibende. „Wir stehen mit einem Arzt in Schuld in Kontakt, der uns die Kontakte zum Gewerbe vor Ort hergestellt hat“, erläutert der Vereinschef. Gleichwohl habe „die größere Not natürlich Vorrang“, lautet die Meinung des Vorstands.
Nachdem die finanzielle Hilfeleistung bei den betroffenen Menschen in der Gemeinde an der Ahr angekommen sein wird, will der Gewerbeverein aus Ebersheim vor Ort Erkundungen über weitere Bedürfnisse erst recht materieller Art anstellen. „Dann werden wir die Spender bei uns gezielt um Sachspenden bitten, die die Personen an der Ahr benötigen.“
Auch wenn die Spendenaktion zum Erscheinungsdatum des Artikels formell beendet ist, bleibt das Konto für diese Zwecke bestehen.
Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach