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Beim Thema Hydranten fühlt sich der Draiser Ortsbeirat nicht ernst genommen Gremium ärgert sich über süffisante Antwort der Mainzer Netze zum SPD-Antrag

Beim Thema Hydranten fühlt sich der Draiser Ortsbeirat nicht ernst genommen. Foto: kga

DRAIS – Es war ein im Sommer 2023 gestellter Antrag der Draiser SPD, in dem die Verwaltung aufgefordert worden war, bei den Mainzer Netzen und bei den Stadtwerken eine regelmäßige Wartung und Überprüfung der Hydranten anzufordern. Bei einer Feuerwehrübung hatten damals Bürger beobachten können, dass von fünf Hydranten nur ein Deckel mit Mühe freigekommen sei. Bei einem weiteren Hydranten zerbrach der gusseiserne Deckel. Drei weitere Wasserzugänge ließen sich gar nicht öffnen. „Kaum auszumalen, was bei einem Ernstfall alles passieren könnte“, hieß es damals in dem Antrag.

Die jetzt von Dezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) weitergeleitete Antwort der Mainzer Netze zum Thema empfindet das gesamte Gremium des Ortsbeirats als unverschämt. Simone Schüler (CDU) fragte sogar: „Ist das eine ernst gemeinte sachliche Antwort?“ Grüne und SPD erklärten, man fühle sich nicht ernst genommen. Fast würde es sich so anhören, als würde zwischen den Zeilen gesagt werden, „belästigt uns nicht mit sowas“, so Dr. Matthias Dietz-Lenssen (SPD). Die Mainzer Netze schreiben, es sei auffällig, dass außer aus Drais „keine weiteren Rückmeldungen zu den rund 8800 anderen Hydrantendeckeln im Versorgungsgebiet vorliegen“. Im Übrigen würden die Hydranten alle vier Jahre gewartet, für die 110 Standard-Hydranten in Drais sei dies 2020 ohne besondere Auffälligkeiten erfolgt. Sie dienten als solche nicht nur der Brandbekämpfung, sondern in erster Linie der Trinkwasserversorgung. Das vorgeschlagene Einfetten der Öffnungen, um die Deckel einfacher lösen zu können, sei deshalb aus „bakteriologischer Sicht“ nicht möglich, die Verantwortung für die Funktion und Zugänglichkeit liege ausschließlich beim Eigentümer der Hydranten, also den Mainzer Netzen. Es müsse erwähnt werden, dass keine Feuerwehr im Versorgungsgebiet diese oder ähnliche Arbeiten durchführe, so die Antwort auf den Vorschlag im SPD-Antrag, die Jugendfeuerwehr könnte die schon früher einmal übernommene Wartung für die Hydranten „zum Wohle der Allgemeinheit“ wieder übernehmen.

Würden die Deckel zu locker sitzen, erklären die Mainzer Netze weiter, könnte ihr Klappern Anwohner bei der Nachtruhe stören. Notfalls könne und dürfe ein festsitzender Deckel mit einem Deckelhammer zerstört werden. Man sei gerne bereit, dies in Drais einmal vorzuführen. Zudem würden die Hydranten maximal 125 Meter auseinander liegen, sodass notfalls auch eine zweite Wasserstelle erreichbar wäre. Zuletzt heißt es im Sachstandsbericht, den das Gremium zur Kenntnis nehmen sollte: „Unser Wunsch für die Zukunft ist, dass Probleme mit der Zugänglichkeit über unsere Störannahme gemeldet werden“. Sprich, den Weg über den Ortsbeirat an die Verwaltung könne man sich gerne sparen. Der Ortsbeirat diktierte seinen Unmut über die in seinen Augen fast schon süffisant klingende Antwort zu Protokoll und wünscht sich eine weitere Stellungnahme der Verwaltung. Diese habe es sich leicht gemacht, einfach die Antwort der Mainzer Netze zu übernehmen und nach Drais weiterzuleiten. Die SPD kritisierte, nach sieben Monaten sei von acht im Antrag formulierten Punkten kein einziger richtig beantwortet worden.

kga