MAINZ – Lieferengpässe bei Baustoffen durch die Corona-Pandemie und der Verdacht auf Kampfmittel an der Baustelle stellen den Zeit- und Kostenplan der Rheingoldhallen-Sanierung aktuell vor gewaltige Herausforderungen. Fast sechs Wochen hatte ein vermeintlicher Bombenfund im Bereich der Rheingoldterrasse an der Uferseite der Rheingoldhalle die Verantwortlichen in Atem gehalten.
„Wir hatten einen Verdacht auf einen Bombenfund und mussten unter Einschaltung des Kampfmittelräumdienstes und aller zuständigen Behörden die Stelle zunächst Stück für Stück und äußerst sorgsam freilegen“, erklärt Frank Intra, Projekteiter und Prokurist der Rheingoldhalle GmbH & Co. KG, der gemeinsam mit Bürgermeister Günter Beck, als Aufsichtsratsvorsitzender der Mainzer Aufbaugesellschaft (MAG), die Baustelle besichtigte.
Der Bombenfund bestätigte sich, zum Glück handelte es sich dabei nur um Splitterteile einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg allerdings ohne Sprengsatz. Inzwischen sind die Bombenteile fachgerecht entfernt worden. Allerdings machen den Verantwortlichen nach wie vor Lieferengpässe bei Baustoffen zu schaffen, vor allem bei Holz- und Dämmmaterialien.
Inzwischen ist das Gerüst im Großen Saal fast komplett abgebaut worden. Auch hier gab es eine Überraschung. Weder das Parkett noch der Estrich können erhalten werden. „Wir müssen leider ein neues Parkett samt Estrich einbauen“, so Intra. Immerhin ist bereits die gesamte Technik im Großen Saal installiert, was noch fehlt, sind die Wandverkleidungen und Teile des Bühnenaufbaus.
Auch in den ehemaligen Räumen der Spielbank ist inzwischen die Technik komplett eingerichtet, hier sind noch Estrich- und einige Endarbeiten auszuführen. Im Rohbau ist derzeit noch die neue Rheingoldterrasse, die das Rheinfoyer mit dem Rheinufer verbindet, außerdem muss hier noch die Fassade erneuert werden. Die Abstimmung mit der Denkmalpflege ist bereits erfolgt.
Wann die Sanierung der Rheingoldhalle abgeschlossen sein wird, lässt sich verbindlich noch immer nicht sagen. „Die Einschränkungen rund um die Corona-Pandemie beeinflussen den Bauablauf erheblich“, so Intra, „durch die Lieferengpässe der Baustoffe und durch den Bombenfund ist der gesamte Zeitplan ins Wanken geraten. Das heißt, wir müssen nach wie vor enorme Klimmzüge unternehmen, um alle Gewerke unter diesen Rahmenbedingungen aufeinander abstimmen zu können.“
Bürgermeister Günter Beck dankte allen Projektbeteiligten und allen Dienstleistern und Zulieferern für ihr großes Engagement und bat um Verständnis für die Zeitverzögerung: „Zunächst hatten wir einen Brandschaden, dann Wasserschäden und Asbesteinträge, schließlich die Corona-Pandemie, Lieferengpässe und nun auch noch einen Bombenfund“, so Beck, „wir drücken jetzt alle Daumen, dass auf der Zielgeraden nun keine Verzögerungen mehr eintreten werden.“