MAINZ – „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ ist das Jahresthema des Caritasverbandes. Um darauf aufmerksam zu machen, dass es auch in Mainz zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt, hat der Caritasverband Mainz die Situation plakativ mit einem szenischen Spiel verdeutlicht.
In der Kulisse eines auf dem Neubrunnenplatz aufgebauten „Esszimmers“ führte eine Mutter zweier Kinder ihre Verzweiflung vor Augen: Gerade musste sie wieder die Absage eines Vermieters verkraften.
Sozialdezernent Eckart Lensch verwies auf einen „Lichtstreif am Horizont“: 5500 Sozialwohnungen gibt es derzeit in Mainz und genau so viele, also 5500 Wohnungen, werden gebaut werden.
Der Sozialdezernent berichtete von 2.500 Neubürgern, die jedes Jahr nach Mainz kommen. Er ist dankbar, dass die Stadt die Wohnungsgesellschaft „Wohnbau“ hat, die sehr aktiv im Bereich sozialer Wohnungsbau aktiv ist.
Caritasdirektor Wolfgang Schnörr beklagte, dass zehn Jahre lang nichts passiert sei im sozialen Wohnungsbau aufgrund fehlender Förderprogramme. Auch der Caritasdirektor für die Diözese Mainz, Thomas Domnick, forderte nachdrücklich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Er beklagt, dass Wohnungen nach Wegfall der Sozialbindung in Luxusobjekte umgewandelt und vermarktet werden. Die bundesweit erstellte Caritas-Wohn-Studie warnt wegen überhöhten Mieten vor weiter entstehenden Armutsrisiken.