Start Gesellschaft „Das Mombacher Herz ist weit“

„Das Mombacher Herz ist weit“

MOMBACH – Mit einem ökumenischen Neujahresempfang haben die Glaubensgemeinschaften aus Mombach das Jahr 2020 begrüßt. Das ökumenische Ereignis in der evangelischen Friedenskirche hat zum 16. Mal in Folge den starken Willen der Gläubigen unterschiedlicher Religionen bekräftigt, friedlich und zum Wohl aller miteinander zu leben.

Auf Einladung des ökumenischen Arbeitskreises versammelten sich die Vertreter der evangelischen, katholischen, koptisch-orthodoxen und der chaldäisch-katholischen Gemeinde sowie Repräsentanten der DITIB- und der alevitischen Gemeinde. Unter dem Motto „Heimat Mombach“ trugen sie ihre Impulse für das Jahr 2020 vor.

„Jeder Mensch hat seine eigene Definition der Heimat oft in Verbindung mit Kindheitserinnerungen“, sagte Susann Rohmer von der katholischen Gemeinde. „Eines Verbindet: der Glaube und Hoffnung auf Glück.“ Heimat seien nicht zuletzt die Personen, die wir auf dem Lebensweg treffen.

Zu einer neuen Heimat gehöre Integration, führte Marina Youssef von der koptisch-orthodoxen Gemeinde aus. „Die meisten Mitglieder aus unserer Gemeinschaft sind nicht freiwillig hier gelandet.“ Neu seien für sie die Sprache und die Regeln gewesen. „Die meisten haben es geschafft und für viele ist Mombach zur Heimat geworden.“ Die, die hier ein Zuhause gefunden haben, wollen sich engagieren und sie tun es.

Susanne Kinkel von der evangelischen Kirchengemeinde führte aus, dass Mombach schon immer Fremde aufgenommen habe. „Ich hoffe, dass wir allen Mombachern das Gefühl geben, hier zu Hause zu sein, auch wenn ihre Heimat wo anders liegt.“

Für die chaldäischen Christen sprach Faiz Youssef. Viele Iraker, die im Exil überall auf der Welt leben, haben den Wunsch, in ihrem Herkunftsland begraben zu werden. „Das kann man verstehen.“ Doch letztendlich seien es Menschen an sich, die „meine Heimat sind, ob sie leben oder gestorben sind“, stellte Youssef fest.

In das gemeinsame Gebet stimmten auch die Vertreter der DITIB- (Ramazan Ertugrol) und der alevitischen Gemeinde (Nuray Koç) ein: „Menschen aus unterschiedlichen Kulturen kommen in unserem Stadtteil zusammen. Deshalb bitten wir Dich jede und jeder auf seine eigene Art und mit seinen eigenen Gedanken um Frieden hier vor Ort und in der Welt.“

Der Ortsvorsteher von Mombach, Christian Kanka (SPD), dankte den Initiatoren des ökumenischen Neujahrsempfangs für ihr Engagement. „Herzlichkeit, Geselligkeit und Toleranz sowie eine überwiegend positive Stimmung“ zeichnen Mombach mit den 14.000 Einwohnern aus. Einen Stadtteil, „in dem die Menschen einander dennoch kennen“. Kanka wies auf die positive infrastrukturelle Entwicklung der letzten Jahre in Mombach hin.

Musikalisch gestaltete die Begegnung Thomas Bieser und die Gruppe Soul*Teens gemeinsam mit den Konfirmanden der evangelischen Gemeinde.

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.