FINTHEN – Einen Einblick in den Traum vom Fliegen hat der Luftfahrtverein (LFV) Mainz gewährt. An zwei Tagen hat der 1952 gegründete Verein, dessen Vorgeschichte aber in das Jahr 1909 zurückreicht, seine Pforten auf dem Flugplatz in Finthen für die Öffentlichkeit geöffnet.
„Wir wollen uns für die bisherige gute Zusammenarbeit bedanken“, sagte Hermann Kuhn vom Vereinsvorstand in Richtung der Städte Mainz und Ingelheim. „Den Menschen wollen wir versichern, dass wir alles tun, um unsere Nachbarn durch den Flugbetrieb nicht zu belästigen.“ Ein Beispiel? „Wir fliegen nicht über Wackernheim.“
Nach acht Jahren Unterbrechung nutzten mehrere tausend Besucher die Gelegenheit, die Flugplatzhallen zu besichtigen, und den Blick auf die historischen Motor- und modernen Ultraleichtflugzeuge zu werfen, oder in der Flugwerft einen Eindruck von der Flugzeugwartung zu bekommen. Immerhin gehört Finthen mit zu den Flugplätzen mit den meisten Flugbewegungen in Deutschland. Die Vereinsmitglieder standen den Besuchern Frage und Antwort. Besonders begehrt waren die Schnupperflüge über Rheinhessen.
Auf der benachbarten Startbahn hoben alle paar Minuten die Piloten mit ihren Flugzeugen ab, um über Mainz zu wenden, Bingen anzusteuern und den Gästen von oben die malerische Landschaft des Rheintals zu präsentieren. Der weite Blick auf die Startbahnen vom Tower, den die Besucher bei Kurzexkursionen gleichfalls besichtigen durften, um von der Terrasse die Flugbewegungen zu beobachten, konnte durchaus die Sehnsucht wecken, selbst zu fleigen.
Das zu erlernen, geht übrigens im Verein, der sich gar nicht elitär präsentierte. In der LFV-Flugschule, wie die Fluglehrer informierten, lassen sich Pilotenlizenzen für den Motor-, Segel- und Ultraleichtflug erwerben. Einen frühen Einstieg in den Traum vom Fliegen erleichtert die LFV-Jugendabteilung. Das Alter für den Beginn der Ausbildung für die Segelfluglizenz liegt beispielsweise bei 14 Jahren.
Einige jugendliche betreuten bei der Veranstaltung den Flugsimulator, der bei den Kindern für Begeisterung sorgte. 2020 will der LFV an Martha Wendel erinnern: Die Flugpionierin leitet die erste 20-köpfige Damensegelfluggruppe im Vorgängerverein des LFV. „Vielleicht werden unsere zwölf Pilotinnen, bis dahin eine Zwanziger-Gruppe werden“, wünscht sich Kuhn.