Start Gesellschaft Der „Babba“ ist 70 geworden

Der „Babba“ ist 70 geworden

Laubenheim – Walter Koppius hat einen politischen Spitznamen. Einen, der ihm gefällt. Der FDP-Politiker, der am 14. Oktober 70 Jahre alt geworden ist, hört oft die Bezeichnung als „Babba“. Auf Hochdeutsch: „Papa“.

Politisch mutet der Spitzname deshalb an, weil er sich auf die Rolle des Vorsitzenden der FDP-Fraktion im Mainzer Stadtrat bezieht und weniger auf dessen Alter abzielt. „Babba“ charakterisiert die Haltung, die Koppius in den Stadtgremien einnimmt. Nicht nur seine Parteifreunde, sondern auch Politiker anderer Stadtratsfraktionen haben vielleicht deshalb während des Geburtstagsempfangs im Rathaus in den Lobreden auf das Geburtstagskind häufiger die Vokabel benutzt. Bezeichnenderweise trug auch eines der Weinpräsente den Namen „Patriarch“ auf dem Etikett.

Die Liste der Gratulanten drückte klar die Anerkennung für Koppius aus. Der Oberbürgermeister von Mainz, Michael Ebling (SPD), überbrachte ein Präsent mit den Worten, das größte Geschenk der Stadtverwaltung sei der ausgeglichene Haushalt für 2020. Für den Kreisvorstand der FDP wünschte David Dietz dem 70-Jährigen: „Behalte deine Ecken und Kanten, denn nur eine Null hat keine“. Daniela Schmitt, die stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes der FDP, dankte dafür, dass Koppius der FDP ein Gesicht vor den Menschen in Mainz gebe.

„Walter ist klar in der Sprache und kurz in den Worten“, beschrieb Franz Ringhoffer, der Geschäftsführer der Mainzer Wohnbau den FDP-Fraktionschef. „Er ist ehrlich und macht alles ehrlich. Auch wenn es aus der Sicht der SPD falsch ist“, schmunzelte Gerhard Strotkötter (SPD), der Ortsvorsteher des Heimatstadtteils von Koppius, Laubenheim. „Ich schätze ihn sehr“, fügte er hinzu. Im Laubenheimer Ortsbeirat sei er als Stadtratsmitglied gern gesehener Gast. „Wenn mal die Nähe anderer Parteien benötigt wird, sei er dafür ein wunderbarer Mensch.“

„Heute geht es mir gut, einfach prima“, sagte der vielfach gelobte „Babba“ der Lokalen Zeitung. Wie es zum Spitznamen kam, erklärte er auch. Die Bezeichnung habe er mal in einem Gespräch mit dem Redakteur selbst benutzt. „Ich erzählte, dass ich mir manchmal vorkomme, als sagte ich den anderen, wo es lang geht. Wie ein ,Babba’ es eben macht, wobei die Kinder sowieso nur das tun, was sie wollen.“ Ein bekannter Mainzer Karikaturist habe den Vergleich danach zur Vorlage für seine Zeichnung genommen und Koppius, den „Babba“, vor eine Schar von Kindern gestellt. Darin erkennbar der OB, aber auch die Umweltdezernentin, Katrin Eder.

Wie stellt sich der „Babba“ nun seine Zukunft vor? „Ich stelle mich 2019 der Wahl.“ Er steht auf Platz drei der FDP-Liste. Jedoch wolle er sich nicht festlegen, ob „es die ganzen fünf Jahre sein werden“. Sollte ein Listenplatzinhaber hinter ihm, es unbedingt wollen, „dann werde ich sofort den Platz frei machen“. So wie ein „Babba“ es macht.

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.