FINTHEN – Der 33. Offiziersempfang des Traditionsvereins Finther Reservisten 1969 fand im Clubraum im Hotel Restaurant Babbelnit statt. Etliche Abordnungen von Fastnachtsvereinen waren gekommen, Kappen- wie auch Kostümträger von nah und fern, um dem fein ausgearbeiteten Vortrag von Generalfeldmarschall Werner Simon zu lauschen.
Nachdem die beträchtliche Anzahl der Abgesandten aus den närrischen Mainzer Vereinen und aus den Umlandvereinen sowie die Stadtsoldaten befreundeter Vereine von Simon gegrüßt worden waren sowie die Ortsvorsteher aus Finthen, Manfred Mahle (SPD), aus Drais, Joachim Kleintitschen (CDU), und aus Marienborn Dr. Claudius Moseler (ÖDP) ließ der besondere Höhepunkt, die Vorstellung des Kampagne-Ordens, auf sich warten. Ein Orden, von dem so mancher Fastnachter ein Leben lang träumt und den nur wenige erhalten – der Mainzer Stadtorden – wurde an Markus Oferath vergeben. Auch wurden einige Sponsoren, Helfer im Hintergrund und Unterstützer mit einem Orden bedacht. Einige Kameraden wurden befördert. Doch auf den Kampagne-Orden, den der Erste Vorsitzende Werner Simon in seiner feschen 27. Oranier Feldartillerie Regiment Mainz-Gonsenheim Uniform erst kurz vor Schluss überreichte, mussten sich alle gedulden. Niemand wusste, wie er denn nun tatsächlich aussieht, nur ein paar Eingeweihte. Der Kampagne-Orden ist wunderschön und stellt ein Bildnis des Generalfeldmarschalls dar.
Werner Simon führte gekonnt mit einigem Klamauk durch das Programm des 3 x 11. Offiziersempfangs. „Bevor wir mit dem langweiligen Teil der Veranstaltung beginnen“, kündigte der Moderator die hauseigene Gesangsgruppe „Reservos“ an. Der Moderator bedachte alle Vereine, die ein närrisches Jubiläum 2025 planen, mit einem dreifach donnerndem Helau.
Die „Reservos“, gegründet 1998, sangen mit gewaltigen Stimmen altbekannte, lustige Fastnachtslieder und durften, weil es so schön war, noch zwei Zugaben geben. Begleitet wurden die Sänger von zwei Musikanten, von einem Gitarristen und einem Bassisten. Themen waren Lieder über den Meenzer Wochenmarkt und „Ich fahr mit meiner Klara in die Sahara“. Ortsvorsteher Manfred Mahle war der erste Gast des Abends, der eine Rede in Reimform hielt. Ganz nebenbei ließ Werner Simon einfließen, dass er am Vortag seinen 7 mal 11. Jahrestag gefeiert hat. Dann forderte er die Gäste auf: „Esst und trinkt so lange ihr könnt.“
Ursprünglich symbolisierte der Karnevalsorden eine Geringschätzung militärischen Benehmens und Pomps. Simon hatte für diesen Abend auch den Orden mit der Nummer 11 im Gepäck. Es gab noch den Stadtorden, eine eingeschweißte Bratwurst im Kästchen für Pfarrer Thorsten Geiß und den Hosenguckspiegel von Werner Simon.
Pfarrer Thorsten Geiß von der katholischen Pfarrei St. Martin glänzte am Rednerpult mit einem närrischen Reimgedicht und zusätzlich mit seinem schillernden Jackett. Ersteres handelte von den schweißtreibenden Raumtemperaturen der Lokalität und von anderen Anspielungen. „Babbel mit“ hieß der Einsatz der Narren, wenn sich der Reim des Pfarrers dem Ende neigte.
Es wurden vier neue Ehrenoffiziere in den Sponsor-Club aufgenommen: Wolfgang Sutter, Michaela Scheidinger, Jens Ackermann und Manuela Müller Horn bekamen ihr Ehrenoffiziersabzeichen von Werner Simon in Abwesenheit des Vereinsringsvorsitzenden Jürgen Hinkel. Der 2. Vorsitzende Max Weil hielt eine Rede über die Delfin-Therapie und Werner Simon überreichte Generalfeldmarschall Bernd Frank von der Jägergarde einen Orden plus Urkunde. Simon bedankte sich für das Durchhaltevermögen bei der Hitze im Innenraum.
Die Vielfalt der anwesenden Traditionsvereine unterstrich die Bedeutung dieses Treffens für die Gemeinschaft der Fastnachter. Der Offiziersempfang bot allen Teilnehmern eine wunderbare Gelegenheit zum Austausch, zur Pflege von Freundschaften und zur Einstimmung auf die bevorstehende Fastnachtszeit. Der erste Termin in der Kampagne der Reservisten wurde mit Bravour bestanden.
Claudia Röhrich