LAUBENHEIM – Viel sei passiert in den vergangenen Jahren. „Es ist ungemütlich geworden rings herum“, fasste Innenminister Michael Ebling (SPD) in seiner Rede auf der akademischen Jubiläumsfeier „150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Laubenheim“ zusammen. Doch von deren Beginn im Jahr 1874 an sei es den Kameraden gelungen, den Faden stets wieder aufzunehmen und ihrer wichtigen Arbeit nachzugehen. Zuletzt stellten die katastrophalen Folgen klimatischer Veränderungen die freiwilligen Helfer auf die Probe. „Sie stehen ein für Menschen in der Not“, so Ebling, der sich auch im Namen der Ministerpräsidentin Malu Dreyer bedankte: „Ihr macht das großartig. Ihr werdet weiter gebraucht. Die Freiwillige Feuerwehr kann man nicht ersetzen.“ Zugleich versicherte der Innenminister: Im Land reagiere man auf die Klimaänderungen, so solle ein Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz geschaffen werden, um Know-how und Technik zu bündeln und grundlegende Neuerungen zu schaffen.
Es ist das Jahr der Freiwilligen Feuerwehr in Laubenheim: Nach einem großen Fest und dem Umzug (wir berichteten) stand nun die Feier im Pfarrzentrum an. Zahlreiche Gäste und Delegationen auch der anderen Feuerwehren der Stadt sowie Ortspolitiker waren gekommen, um den 150. Geburtstag gemeinsam bei guten Speisen und Getränken zu feiern. Wehrführer Stefan Köbel nahm mit dem Innenminister und Oberbürgermeister und Brandschutzdezernent Nino Haase (parteilos) einige Ehrungen und Beförderungen vor und nahm die mitgebrachten Geschenke wie etwa eine vom OB überreichte Stadtkarte oder den „Laubenheimer Beutel“ aus den Händen von Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter und seinem gerade frisch gewählten kommenden Nachfolger im Amt des Ortsvorstehers, Norbert Riffel, entgegen. Dessen Dank als Vereinsringsvorsitzender galt auch dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr. Dieser helfe, Gelder zu generieren und diese in die Arbeit der Feuerwehr zu investieren.
OB Haase führte aus, die Freiwillige Feuerwehr sei ein Ehrenamt zum Schutz und Wohl der Gemeinschaft. „Dafür werden wir international beneidet“, weiß der OB, dass etwa in Kalifornien gerade erst Volunteers, also Freiwillige, rekrutiert werden, um zum Beispiel bei den jährlichen Waldbränden zu helfen. „Bei uns seid ihr das Rückgrat des Brand- und Katastrophenschutzes. Ihr haltet eine enorme Tradition hoch und habt euch aufopferungsvoll in den Dienst der Gesellschaft gestellt“, lobte Haase. Und wie zuvor schon Ebling für das Land versprach der OB für die Stadt, dass man einen Beirat für Brand- und Katastrophenschutz einrichten wolle. Mark Jüliger, Amtsleiter der Berufsfeuerwehr Mainz, lobte: „Ihre Arbeit ist nicht selbstverständlich, die Freiwilligen Feuerwehrleute sind die Säulen unserer Gefahrenabwehr im Land.“
Für Strotkötter war es eine seiner letzten Amtshandlungen als Ortsvorsteher, an das Rednerpult zu treten. Er bewundert den großen Zusammenhalt und die Kameradschaft der Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen und sprach seine Anerkennung auch für die Jugendfeuerwehr aus. „Ihr sichert die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Laubenheim.“ Nach dem akademischen Teil und einem von Manuel Eich zusammengefassten Gang durch die Chronik „Vom Ledereimer zum HLF“ (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug) blieben die Gäste noch zum Essen und zu Gesprächen beieinander.
kga