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Die Welt in anderen Farben sehen Buntes „Tipi“ schafft Verbindung zwischen Bürgerhaus und Kita

Die Welt wird bunt beim Blick durch oder aus dem gläsernen „Tipi“: Bürgermeister Günter Beck und Künstlerin Birgit Schuh. Foto: kga

FINTHEN – Gelb, Magenta und Cyangrün – die Druckerfarben sind auch die Farben der drei Glaspaneele, die wie leicht aneinander gelehnt auf dem Rasen zwischen dem neuen Finther Bürgerhaus und der Kindertagesstätte stehen. Fast scheint es so, als könnte der nächste Wind das Gebilde in sich zusammenstürzen lassen wie ein Kartenhaus. Tatsächlich sind die Seiten des von Künstlerin Birgit Schuh so benannten „Tipi“ fest im Boden verankert.  Jetzt wurde die Skulptur aus Sicherheitsglas offiziell eingeweiht. Zur Freude Schuhs, die dem stellvertretend für Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) erschienenen Bürgermeister Günter Beck (Grüne) dankte. Es sei gar nicht selbstverständlich, dass es überhaupt eine Einweihung mit Getränken und Häppchen bei Kunstwerken gebe, wusste sie.

Nachdem das neue Bürgerhaus samt Kita auf dem Rodeneck-Platz fertiggestellt war, hatte es im November 2022 eine Ausschreibung für die Gestaltung eines Kunstwerks „Kunst am Bau“ gegeben, das mit einem Prozent aus den Landesfördermittel für den Bau des Bürgerhauses finanziert wurde. Einzige Auflage: Der Künstler soll einen Bezug zu Rheinland-Pfalz haben. Und den hat Schuh, da sie in Mainz Kunst studiert und ihren Abschluss in Dresden gemacht hat, wo sie heute wohnt. Zur Einweihung ihres „Tipis“ war sie extra mit dem Zug aus den Niederlanden angereist, wo sie derzeit an einem anderen Projekt arbeitet. Und auch in Trier sei sie derzeit künstlerisch tätig. „Mir war es wichtig, etwas zu schaffen, das Jung und Alt an diesen Platz gleichermaßen anlockt“, sagte sie. Das Ambiente habe sie fasziniert. Die mit ihren Holzfassaden aufs Notwendigste reduzierten Gebäude seien ein schöner Rahmen für die Kunst. Das und die Kombination zur Natur im Hintergrund durch den riesigen Baum würden dem bunten „Tipi“ seinen Reiz geben.

Die Gäste der Einweihungsfeier standen m Bürgerhaus und blickten von oben durch ein großes Fenster auf das Kunstwerk herab. „Bei Sonnenschein wirkt es noch mal strahlender“, sagte Beck. Doch auch im Grau des Schneeregens zeigte sich von oben gut, was Schuh durch die Farbwahl erreichen wollte. Egal aus welchem Winkel man schaut, immer wieder ergeben sich teils durch Überlagerung der genutzten Farben neue Farbspiele. Die Welt erscheint im anderen Licht, sie wird bunt. Auch aus dem Inneren des „Tipis“ ergebe sich dieser gewollte Effekt, der sowohl für Kinder als auch für Erwachsene reizvoll sei.

Das „Tipi“ sei in der Größe so geschaffen, dass wirklich jeder hineinkönne, aber ganz individuell das Farbenspiel erleben könne. „Kein großer Raum, in dem sich mehrere Personen tummeln“, so Schuh. Zugleich aber sei das „Tipi“ auch als Spielstätte für die Kinder zu gebrauchen.  Beck betonte, nicht nur sei auf diese Weise die „Kunst am Bau“ nach Finthen geholt, zugleich symbolisiere sie auch die Absicht des Bürgerhauses, das letztlich auch Künstlern einen Raum für Ausstellungen und Auftritte bietet – einen Raum, in dem sie sich präsentieren können.

kga