Start Mainz-Ebersheim „Ebersheim soll keine Schlafstadt werden“

„Ebersheim soll keine Schlafstadt werden“

EBERSHEIM -Zum Neujahrsempfang hatte der Ebersheime rGewerbeverein eingeladen. In der Begrüßungsrede wies der Vereinsvorsitzende Jürgen Alsfasser auf die negative Situation, mit der die Unternehmen im Stadtteil konfrontiert sind, hin. Mit Sorge bezeichnete er sie als „erschreckend“. Der Grund seien die „schlechten Aussichten auf ein Gewerbegebiet für unseren Stadtteil“. Ebersheim wachse, doch Interessenten könnten keine Grundstücke angeboten werden, so Alsfasser. Einen Platz für ein Gewerbegebiet gebe es durchaus, fand der Vereinschef. Denn für die Ansiedlungen benötige Ebersheim kein Areal in der Größe des Hechtsheimer Gewerbeparks. „Gleichwohl eines für etwa 300 oder 400 Mitarbeiter, die im Ort tätig sind. Davon würde auch die Infrastruktur, sprich die Gaststätten, profitieren“, vermutet er. „Warum uns das nicht zugestanden wird, verstehe ich nicht.“ Unter den derzeitigen Bedingungen werde ein neuer Mainzer Stadtteil –zwischen Ebersheim und Hechtsheim gelegen –„eine Katastrophe für Ebersheim“ sein. Sollte sich die aktuelle Lage nicht ändern, könnte sich Ebersheim zu einer „reinen Schlafstadt“ entwickeln.

Alsfasser bedauerte, dass Oberbürgermeister Michael Ebling der Einladung zum Empfang nicht gefolgt war. „Wir hätten gerne mit ihm über die Lage gesprochen.“ Im Gespräch mit der Lokalen Zeitung unterstrich der Vereinschef außerdem, dass sich der Gewerbeverein ebenfalls aktiv für die Winzer aus Ebersheim stark mache. Doch vermisse man die Unterstützung seitens der Stadt für die Winzer vor Ort. „Wir haben 13 Winzer, die Mainz als eine der Great Wine Capitals vertreten.“ Aus dieser Perspektive, so Alsfasser, sei Ebersheim so etwas wie die Hauptstadt der Weinhauptstadt Mainz.

Im Ausblick auf die Termine 2020 wies der Vereinschef auf die Unternehmensstammtische (4. März, 3. Juni, 2. September und 2. Dezember) und die Jahreshauptversammlung am 16. März hin. Alle Treffen finden jeweils ab 19 Uhr in der Weinstube Nauthstatt. Der Vereinsvorsitzende warb abschließend für die Ebersheim-App. Sie wird vom Vorstand nach wie vor als ein werbewirksames Instrument für das Gewerbe vor Ort angesehen. Entsprechende Schulungen sollen ab März die Nutzung der Smartphone-Applikation näherbringen.

Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU) begrüßte die Mitglieder des Vereins im Jahr 2020. Sie will mit den Gewerbetreibenden im Gespräch bleiben. Zum Programm gehörte der Fachvortrag „Datenschutz und -sicherheit“ von Jürgen Schüler, Fachbereichsleiter der Handwerkskammer Rheinhessen. Der Vortrag liegt dem Vorstand vor und kann von Mitgliedern angefragt werden. Für die Unterhaltung sorgte Mundart-Kabarettist Gunther Raupach. Den Brunch begleitete musikalisch Gitarrist Volker Lehmann.