EBERSHEIM-Der Ebersheimer Carneval-Verein „Die Römer“ (ECV) hat die renovierte Töngeshalle mit einer fulminanten Fastnachtssitzung eingeweiht. Äußerlich kaum verändert, stellte die Narhalla das Potenzial unter Beweis, von dem auch andere Veranstaltungen als zur fünften Jahreszeit profitieren dürften. Die Renovierung verbesserte die Akustik. Der Musikverein „Lyra“, der die Sitzung begleitete, aber auch die Reden und Liederbeiträge erreichten in sehr guter Tonqualität die Ohren der bestens gelaunten Gäste. Darüber hinaus lieferte die neue geräumige Bühne den Akteuren und speziell den Balletten eine närrische Spielwiese, die ihre Kunst noch einmal aufwertete. Der ECV feierte das 3 x11.Vereinsjubiläum in einem würdigen Rahmen, den der überzeugte Narr mit dem höchsten Amt der Stadt, OB Michael Ebling, für Gratulationen nutzte. „Drei mal elf ist noch blutjung“, sagte Ebling. Zeit genug aber, um bereits ein paar Klippen zu umschwimmen, ein paar Höhen und Tiefen durchzustehen und sich zu behaupten. Der ECV halte die „wichtige Geste der Meenzer Fastnacht“ in Ehren, „die Leute gerne auf den Arm zu nehmen, aber sie nicht fallenzulassen“, so der OB. Auf Wunsch des Vereins ehrte er die Leiterin des ECV-Jugendballetts Christina Jung und das Komitee-Mitglied Georg Jungbluth für ihre Verdienste. Dem Publikum gefiel’s.
Applaus und Jubelrufe erreichten die Redner in der Bütt. Protokoller Axel Zimmer schimpfte über die Kassenbonpflicht, um Steuersünder dingfest zu machen. „Jeder Großkonzern erschafft sich schnell, ein‘ super Steuersparmodel, spart hunderttausende Millionen. Mit Kassenbon? Ganz sicher ohne. Aber den kleinen Bürger kriegt man dran, mit dem Kassenzettelwahn.“ Die Zeitungsschau der politischen Themen brachte der Red-Akteur Rüdiger Schlesinger mit. „Zunächst aus dem Ausland: Bayern. Das Verlangen dessen, der „seit 11 Jahren noch nie eine Zugabe bekommen hatte“, stillten die Ebersheimer, bevor er ein Wort sagen konnte: „Zugabe“ riefen die Narren im Saal gleich nach der Ankündigung des Auftritts von Christoph Seib. Seib bedankte sich mit Strophen wie: „Elf kleine Komiteeter auf die Sitzung gehen, der eine, der aus Schierstein kam, tut uff der Brück noch stehn.“ ECV-Präsidentin Ute Jungbluth-Geißbewarb sich als „Marie Huana“, „Krankenschwester“ und „Margit Sponheimer“ drei Mal bei der Künstleragentur „Feucht und Fröhlich“ (Christopher Schwan) um den Auftritt bei der Jubiläumssitzung der „Römer“. Drei Mal fiel sie durch. Sie beschloss daraufhin: „Merzwaa gehen jetzt zur ECV-Sitzung, da schauen mer uns echte Künstler an.“ Gunter Raupach brachte eine „scheeRed“ über sein Familienleben mit drei Söhnen und Gattin mit: „Ich gehe nicht fremd, Liebes. Du kennst sie.“ In der Bütt traten außerdem auf: Achim Heigert (Römerzeit in Mainz), Frank Brunswig und Julian Seitz (Saalkellner)sowie Martin Heininger und Christian Schier (Fassenachtsinfluenzer).Sitzungspräsident Andreas Schmücker schickte zwischen den Redebeiträgen die ECV-Ballette auf die Bühne: Die Jugend-Showtanzgruppe „Ragazza“ und die Showtanzformation „Las Romanas“,zwei Aushängeschilder des Vereins. Spezielle Erwähnung verdient die Darbietung die „Rasselbande“ der Tanzgruppe der jüngsten Mädchen im Verein. Choreografie, Ausführung und Thema fand eine überwältigende Zustimmung im Publikum. Musikalisch weihten Piet Rösch, Sound of Weisenau, die „Altrheinstromer“ und „Die Tugendbolde“ die Töngeshalle ein