Start Mainz-Ebersheim Ehemaliger Ortsvorsteher wirft das Handtuch

Ehemaliger Ortsvorsteher wirft das Handtuch

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Ebenfalls neu im Gremium ist Marco Schwickerath (Grüne). Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

EBERSHEIM – Großes Stühlerücken im Ebersheimer Ortsbeirat:  Neben zwei neuen Mitgliedern, die in der jüngsten Sitzung ihre Verpflichtung entgegennahmen, wird demnächst auch ein Nachfolger für Matthias Gill (Grüne) in das Gremium nachrücken. Gill, der in der vergangenen Legislaturperiode noch Ortsvorsteher des Stadtteils war, erklärte gegen Ende des öffentlichen Teils der Beratungen seinen Rücktritt. Formell gilt ein solcher Schritt mit der Einreichung einer schriftlichen Erklärung. „Ich werde sie der Verwaltung nachreichen.“ Gill: „Es ergibt keinen Sinn, dass ich weiterhin meine Energie einsetze.“ Nach langem Überlegen habe er sich dazu entschlossen, sein Mandat niederzulegen. „Bereits die Zeit als Ortsvorsteher ist für mich kein Zuckerschlecken gewesen.“  Gill rechtfertigte seinen Schritt mit dem Mangel an gedeihlicher Zusammenarbeit im Rat. „Ich empfinde, dass wir Grüne nichts von dem großartig angekündigten Miteinander haben.“ Vielmehr herrsche im Ortsbeirat ein „konsequentes Ausgrenzen grüner Arbeit für den Ort“. Jetzt hoffe er, dass die Zusammenarbeit durch seinen Austritt konstruktiver werde.

Hubert Heimann (SPD) widersprach Matthias Gill in der Wahrnehmung der fehlenden Kooperationsbereitschaft: „Wir, die anderen Ratsmitglieder, merken nichts davon.“ Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU) sagte, sie wolle von einer Kommentierung absehen. Das tat sie dann doch mit der Feststellung: „Das grenzt schon an üble Nachrede!“

Das Verhältnis zwischen der Grünen-Fraktion und der Ortsvorsteherin zeichnete sich zuletzt zunehmend durch Dissonanzen aus. Während die Grünen seit Monaten ein fehlendes Miteinander beklagen, beteuert die Ortsvorsteherin, dass sie sich für ein solches Miteinander einsetze.  Als einen Grund für seinen Entschluss nannte Matthias Gill das Votum des Ortsbeirats, mehrheitlich den Antrag der CDU-Fraktion anzunehmen und auf die Besetzung des Postens des zweiten stellvertretenden Ortsvorstehers bis zum Ende der Legislaturperiode zu verzichten. „Es ist schade, dass unsere Fraktion nicht so vertreten wird, wie uns die Bürger gewählt haben“, so Gill. Die Neubesetzung war ein Thema, da der bisherige zweite stellvertretende Ortsvorsteher Mario Müller (CDU) aus dem Gremium ausgeschieden war. Seinen Platz im Gremium hat Nadine Jayme (CDU) eingenommen. Als weiteren Mandatsträger verpflichtete Odenweller Marco Schwickerath, der bei den Grünen die Nachfolge von Georg Rothenberg antritt. Neue Fraktionssprecherin der Grünen ist Ulrike Maier.

In der Sitzung einstimmig angenommen wurden Anträge der SPD- und der CDU-Fraktion. So bittet die SPD um Prüfung baulicher Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung der Töngesstraße zwischen dem Kreisel und der Einmündung An der Wiese. Zustimmung fand auch ein CDU-Antrag, bei künftigen Nachpflanzungen entlang von Fahrradwegen im Stadtteil auf Obstbäume wie die Kirsche zu verzichten, da das fallende Obst rutschig und gefährlich für die Wegenutzer sei.