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Ein Abend voller Liebe, Musik und Poesie Chorgesang >>>Domino-Chor und Band mit Rudi Lucas begeistern im Rathaus Gonsenheim

Liebevolle Zwiegespräche lieferten sich Katharina Pieroth und Rudi Lucas. Foto: Sabine Longerich

GONSENHEIM – Ein Abend voller Herz, Leidenschaft und Musik: Der Domino-Chor mit Band und Autor Rudi Lucas verzauberte das Publikum im voll besetzten Rathaus Gonsenheim. Unter dem Motto „Alles aus Liebe“ boten sie eine mitreißende Mischung aus Chorgesang, Solo-Performances und literarischen Beiträgen rund um die Liebe. Rudi Lucas führte mit Charme und Witz durch den Abend. Seine sorgfältig ausgewählten Texte, gespickt mit humorvollen, nachdenklichen und bisweilen frivolen Passagen, ließen das Publikum schmunzeln. Gleichzeitig gingen sie dem Publikum ans Herz.

Als Leiterin von Chor und Band führte Monika Prager ihre Sängerinnen und Sänger sowie die Musiker mit sichtbarer Hingabe. Ihr eigenes Saxofonspiel setzte emotionale Akzente, mal sanft und getragen, mal euphorisch und beflügelnd. Der Domino-Chor strahlte pure Freude aus, jedes Lied war durchdrungen von spürbarer Leidenschaft. Die harmonische Verbindung zwischen Dirigentin, Chor und Band begeisterte von der ersten bis zur letzten Note.

Am Keyboard setzte Liane Prager Akzente, insbesondere mit ihrer beeindruckenden Solo-Stimme, die bei den Songs „Seite an Seite“ und „Millionen Lichter“ von Christina Stürmer voll zum Tragen kam. Auch Matthias Becker sorgte für Gänsehautmomente: Seine Stimme ging dem Publikum sichtlich unter die Haut bei „Du bist das Licht“ von Gregor Meyle und „Kreise“ von Johannes Oerding.

Die Songs, allesamt rund um Liebe, Verliebtsein, Trauer und Trennung, umrahmten die literarischen Beiträge von Rudi Lucas, der mit humorvoll-tiefsinnigen Texten und einem Hauch Frivolität das Publikum fesselte. Er begann mit Adam und Eva, deren vermeintliches Tagebuch Mark Twain gefunden hatte, und nahm das Publikum mit auf eine Reise durch Datingportale, Fastnacht und Mainzer Weinkultur. Sein „Paulus-Brief an die Finther“ unterstrich pointiert: „Ohne die Liebe ist alles nichts!“

Der Dominochor fasziniert durch Stimmgewalt. Foto: Sabine Longerich

Besonders gelungen waren die Zwiegespräche als Paar mit Katharina Pieroth, in denen die Unterschiede zwischen Mann und Frau humorvoll, teilweise aber auch bedrückend beleuchtet wurden. Berührende Liebesbriefe aus der Weltliteratur – von Albert Einstein, Jean-Paul Sartre, Johnny Cash und Berthold Brecht – zeigten, dass Liebe zeitlos ist.

Ein Höhepunkt des Abends war schließlich Lucas‘ Solo als verschmähter Liebhaber Jochen aus Zuckmayers „Fröhlichem Weinberg“, grandios dargeboten in bestem Rheinhessisch. Als Mitglied der Rheinhessischen Literatur-Werkstatt bewies Lucas einmal mehr seine Zuckmayer-Kenntnisse und sein schauspielerisches Vermögen.

Chor und Band begleiteten die Texte in perfekt abgestimmter Dramaturgie: mal reduziert und ergreifend mit Saxofon und Piano, mal jubelnd und mitreißend mit vollem Chorklang. „Viva la Vida“ (Coldplay), „Durch die Nacht“ (Silbermond) und „This is me“ (Keala Settle) ließen das Publikum über das Können der Künstlerinnen und Künstler staunen. Die geforderte Zugabe krönte den Abend, gefolgt von zwei „süßen Gedichten“ als Dessert.

Das Fazit kann nur lauten: Bitte mehr davon – der magische Abend in einem perfekten Zusammenspiel von Wort und Musik, voller Emotionen und Poesie wird den Zuhörern wohl unvergessen bleiben.

Infos zu den nächsten Auftritten gibt es auf den Websites www.domino-chor-band.de sowie www.literaturwerkstattrheinhessen.de.

 

Sabine Longerich