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Ein breites närrisches Spektrum Fastnacht >>> Draiser Carneval Club feierte eine grandiose „Große Lerchensitzung“

Bei den „Magic Move“ schien die Sonne. Foto: Claudia Röhrich

DRAIS – Der Draiser Carneval Club (DCC) „Die Draaser Lerche“ lud zur „Großen Lerchensitzung“ in der ausverkauften Draiser Sporthalle. Sitzungspräsident Jürgen Katluhn hatte ein Programm zusammengestellt, das eine stürmische Stimmung in der Narrhalla erweckte. Das Motto der Kampagne lautete: „Der DCC weiß, wie man´s macht, Olympiasieg für Fassenacht!“ Die Draaser Lerche wurde dafür auf ein Siegerpodest gestellt, das Motiv wurde auf den Vereinsorden in zwei Größen verewigt, den jeder Aktiver als Anerkennung erhalten hatte.

Bernhard Knab mimte den „Deutschen Michel“. Foto: Claudia Röhrich

Nachdem Vorsitzender Joachim Kleintitschen eine Vorrede gehalten hatte, marschierten der Trommlerzug der Ranzengarde, Abordnungen der Finther Reservisten, der Füsiliergarde Gonsenheim, der Dalles Ehrengarde Budenheim, der Meenzer Narrengarde, der Jägergarde, der Sandhasengarde Heidesheim, der Mainzer Aesculap-Garde und „Cordula, die Draaser Lerch“, in die Sport- und Kulturhalle ein und belagerten die Bühne. Die Sitzungskapelle „O-Ton“ sorgte schon vorab für Stimmung – wie seit 30 Jahren.

Die Bühne wurde freigegeben für den ersten Programmpunkt, das DCC-Hofballett in schillernden roten Oberteilen zeigte einen schönen Showtanz. „Cordula“ hatte ihre Freude. Peter Darmstadt übernahm die Rolle des Protokollers. Er nahm so einige aufs Korn: das Gendern, Bundeskanzler Olaf Scholz, den Ukraine-Krieg und den Klimaschutz. Das Showballett „Fit for Dance“ vom TV Finthen hatte seinen letzten Auftritt auf der Draiser Bühne, da es nach 30 Jahren in den Ruhestand geht. Die vierfarbbunt gekleideten Mädchen waren ein regelrechter Augenschmaus, sie zeigten Schwierigkeiten wie Spagat, Standspagat und Rad in einem erstaunlichen Tempo. Der Präsident verneigte sich, bevor er sie verabschiedete.

„Handkäs un sei Mussig“ machten viel Stimmung. Foto: Claudia Röhrich

Anja Leukert (MCC), ein echtes Nachwuchstalent, glänzte im goldenen Gewand und an der Trompete. Sie blies den Politikern den Marsch. Zum Bundeskanzler mit Augenklappe meinte sie: „Olaf Scholz sah aus wie ein Bonsaipirat.“ Die Mainzer Hofsänger sangen „Everybody“ von den Backstreet Boys und hatten ihr Programm  verjüngt. Dazu meinte Katluhn: „So ein frisches Programm, das gab’s die ganzen Jahre nicht.“ Boris Feldmann fiel auf die Knie vor seiner Holden und löste Ernüchterung aus: Er überreichte ihr den Ersatzschlüssel seines Autos, sie wollte aber nicht sein Auto, sondern unter die Haube: großer Kokolores. Mit Markus Schönberg hat der DCC einen Glücksgriff gemacht: Er begeisterte mit seinem wienerischen Dialekt, seinem Klavierspiel und seinem Gesang. Für seinen Beitrag erntete er Lachsalven.

Nach der Pause gab es „Handkäs un sei Mussig“, sechs junge Männer, die Spaß an der Fastnacht haben: Sascha Feldmann (Schlagzeug), Marvin Hollederer (Bass), Johannes Weiler (Trompete) mit Heimvorteil, Robin Holighaus (Posaune), Dirk Stetter (Keyboard) und Oliver Wiesmann (Gesang). Die Band kam mit ihren fetzigen Songs richtig gut an. Dafür gab es eine Rakete. Bernhard Knab blickte als „Deutscher Michel“ wieder äußerst kritisch auf die aktuellen politischen Themen und sang am Ende seinen coolen Michel-Rap. Die „Magic Move“ aus Guntersblum brachten mit ihrer „Wetter“-Tanzchoreografie das Publikum zum Staunen. Nicht nur die aufwendigen Kostüme inklusive LED-Wolkenhut, sondern auch außergewöhnliche Formationen, die ein oder andere fliegende Tänzerin und spannende Hebefiguren ließen keine Wünsche offen. Es wurde geklatscht und gejubelt ohne Unterlass.

Die Hofsänger überzeugten mit ihrem frischen Programm. Foto: Claudia Röhrich

Während des beeindruckenden Finales flogen Luftballons, Konfetti und Luftschlangen durch die „Draaser gud Stubb“. Das Fazit: Es war eine rundum gelungene Sitzung. Die Aktiven boten dem Publikum ein breites närrisches Spektrum.

Wer war noch dabei: Rolf Bindinger und Felix Schmekel mit ihrem Vortrag, die drei Altrheinstromer, Adi Guckelsberger als „Nachtwächter“, Stimmungssänger Pit Rösch und die „Spaßmacher Company“.

Claudia Röhrich

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Seit Februar 2015 bin ich als freie Journalistin bei Journal LOKAL - die lokale Zeitung tätig. Zuvor arbeitete ich nach meinem Informatikstudium viele Jahre als IT-Koordinatorin. Seit zwei Jahren bin ich als freie Journalistin im Deutschen Fachjournalistenverband (DFJV) akkreditiert. Die in vielerlei Hinsicht anspruchsvollen oder originellen lokalen Veranstaltungen motivieren mich bei Recherche und Verfassen meiner Artikel.