MAINZ – „Ich habe einen spielerischen Zugang zu Hildegard gewählt. Selbst viele Theologen sagen, dass die Hauptwerke von Hildegard für sie schwer zugänglich sind: Ihre Bilderwelten erschließen sich nicht unmittelbar. Mein Roman, der mit den historischen Quellen arbeitet, will den Zugang leichter machen.“ Das sagte Claudia Sticher bei einer Buch-Matinee zur Vorstellung ihres gerade erschienenen historischen Romans über Hildegard von Bingen.
Die Theologin ist hauptberuflich im Bildungsdezernat des Bischöflichen Ordinariates tätig. Erschienen ist ihr Buch mit dem Titel „Ich darf nicht schweigen“ im Bonewitz-Verlag. Der Museumsshop war bei der Matinee mit über 60 Gästen vollbesetzt. Hildegard war im Jahr 2012 von Papst Benedikt XVI. aufgrund ihres umfangreichen Werkes zur Kirchenlehrerin der katholischen Kirche erhoben worden – als vierte Frau weltweit.
Sie habe auf die Erhebung Hildegards zur Kirchenlehrerin „nicht wirklich viel Echo wahrgenommen“, sagte Sticher und benannte damit einen Grund für die Entstehung des Buches. Grundlage für den Roman sind die erhalten gebliebenen Briefwechsel, der 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen verstorbenen Hildegard. „Die Briefe sind gut verständliche Texte“, erläuterte Sticher. „Darin tritt sie uns als Mensch aus Fleisch und Blut entgegen, der sich auch mal ärgert und nicht als die heiligmäßige Frau, die uns zwar Respekt einflößt, aber so weit von uns entfernet ist.“
Der Roman „Ich darf nicht schweigen“ kostet 15 Euro, ist im Buchhandel, im Museumsshop des Dom- und Diözesanmuseums und im Online-Shop des Verlags unter www.bonewitz.de erhältlich.
red