ALTSTADT – Laufen im Team, wie beim jüngsten Firmenlauf, musste sich für viele wie eine Party anfühle – nur mit mehr Schweiß. Schon bei der Ankunft als zufälliger Besucher im Bereich der Start- und Ziellinie, im Schatten der barocken Kirche St. Peter und in Sichtweite des rheinland-pfälzischen Regierungssitzes, ahnte der Beobachter, dass sich hier eine Überraschung anbahnte. Laufen in Teams kommt in Mainz in Mode. Die Organisatoren des rocon Firmenlaufs Mainz teilten mit, dass mehr als 10.300 Teilnehmer die fröhliche 5-Kilometer-Strecke quer durch die Stadt in Angriff genommen hatten: Ein Teilnehmerrekord.
Im Zentrum des Geschehens herrschte eine Mischung aus guter Laune, lauter Musik und Jubel, alles begleitet vom unverkennbaren Geruch, wie er nur bei Massensportveranstaltungen in einer spätsommerlichen Abendtemperatur um 30 Grad herrschen kann. Jeder Teilnehmer trug eine Nummer mit seinem Namen auf dem Trikot. Die Stimme des Moderators rief sie beim Auflaufen mit Begeisterung auf: Jule, Peter, Mareike, Sylvia – alle wurden herzlich am Ziel willkommen geheißen. Lächeln, abklopfen, abklatschen. In der Menge, die scheinbar kein Ende nehmen wollte, war dies das häufigste Bild am Ziel.
Alles begann mit dem Start um 18.30 Uhr, als Bürgermeister Günter Beck den ersten Startschuss für den Lauf gab. Eine halbe Stunde später startete die zweite Gruppe. Das gegenseitige Anfeuern und der gemeinsame Start sorgten für eine motivierende Dynamik, die half, die Herausforderungen der Hitze zu meistern. Was hilft, wenn der Asphalt glüht? Der Zusammenhalt. Denn wenn alle um einen herum schwitzen, fühlt man sich gleich weniger allein. Ein echtes Gedränge herrschte auch auf der Strecke, wie einzelne Teilnehmer berichteten.
Es brauchte keine speziellen Interviews, um die Stimmung einzufangen. „Ich dachte, ich schaffe es nicht.“ – „Ich bin so glücklich, dass ich es gemacht habe.“ – „Zwischendrin fragte ich mich: Warum machst du das? Jetzt bin ich so froh, dass ich es geschafft zu habe.“ Mit roten Gesichtern und Schweißperlen auf der Stirn kamen die meisten ins Ziel – Menschen wie du und ich, die einfach gerne laufen und das in einer Gruppe tun.
Die meisten Teilnehmer stellte die Stadt Mainz, gefolgt vom Mainzer Unternehmen, das den weltweit bekannten Impfstoff entwickelte. Vertreter des überregionalen TV-Senders aus Mainz waren ebenfalls vor Ort. Auch die Universität schickte eine Abordnung auf die Strecke, ebenso wie die Mediziner und viele, viele andere Firmen aus Mainz und der Umgebung. „Ich brauche jetzt meinen Radler“, sagte eine Teilnehmerin aus Mombach, die für die Uni gelaufen war. Sowohl kühle Getränke als auch Obst wurden für die Läufer zur Verfügung gestellt.
Wie die Organisatoren inzwischen mitteilten, sicherten sich in der Wertung „Schnellste 3er-Teams Frauen“ sich KZV RLP den Siegerpokal: das Team „KZV Runners 1“ um Janina Krug, Petra Krug und Helen Strasburger gewann in einer Gesamtzeit von 1:06:54,36 die Frauenwertung. Das schnellste Männer-Team, „Team Loopwood“, war in einer Teamgesamtzeit von 0:50:30,41 im Ziel. Noel Freder, Niklas Steffens und Nuno Schollmayer freuten sich über den Pokal. In der Team-Mixed-Wertung kam das Team „JMN^3“ von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz auf den ersten Platz, welches in der Besetzung Marcel Conrady, Jacques Fritze und Nicole Wenck in 1:02:59,32 zum Sieg lief.