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„Eine Stadt, in der man gestalten kann“ Dirk Hasenfuss, Stadtbürgermeister von Nieder-Olm, im Gespräch

Im Gespräch mit Journal Lokal blickt Stadtbürgermeister Dirk Hasenfuss auf das Jahr 2023 zurück und gibt einen Ausblick auf anstehende Projekte in 2024. Foto: Stadt Nieder-Olm

NIEDER-OLM – Das Jahr 2024 hat gerade begonnen. Was waren und sind die bedeutendsten Fragen in der Stadt Nieder-Olm? Und wie schreiten wichtige Projekte voran? Journal Lokal hat den Nieder-Olmer Stadtbürgermeister Dirk Hasenfuss zum Interview gebeten:

Was hat Sie vergangenes Jahr beruflich oder persönlich besonders gefreut?

Hasenfuss: Gefreut hat mich natürlich, dass wir für unsere Stadt im letzten Jahr wieder viele tolle Projekte umsetzen konnten.

Es wurde unter anderem eine Stadtbuslinie eingeführt, weiterer bezahlbarer Wohnraum geschaffen, Kinderspielplätze neu eröffnet, andere mit neuen Geräten ausgestattet, der Friedhof erweitert und die Friedhofsmauer neu aufgebaut, die Stadt mit mehr Grün und Sitzgelegenheiten versehen, die Alte Landstraße saniert, eine Bücherzelle aufgestellt, um nur einige Maßnahmen zu nennen. Ganz besonders schön, fand ich auch das gemeinsame Projekt „Cafe DA.zwischen“ vor dem Alten Rathaus in Kooperation mit der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde. Dieses wurde super angenommen und hat sich so etabliert, dass eine Fortsetzung in diesem Jahr geplant ist.

Was waren in der Stadt Nieder-Olm die schwierigsten Themen des vergangenen Jahres?

Hasenfuss: Ich denke die Auftragslagen in den Handwerksberufen und die zeitlichen Verzögerungen und Kostensteigerungen, die daraus resultieren sind nicht nur in der Stadt Nieder-Olm ein schwieriges Thema. Hier bleibt uns oft nichts anderes übrig, als geduldig zu bleiben.

Welches ist das wichtigste Projekt, das vergangenes Jahr in Ihrer Gemeinde verwirklicht wurde?

Hasenfuss: Das kann man so gar nicht sagen. Einige Projekte hatte ich ja eingangs schon erwähnt. Für viele sind gerade die eigentlich „kleinen“ Maßnahmen besonders wichtig, weil sie die Lebensqualität verbessern und zum Wohlbefinden beitragen. Lavendelstreifen, Stadtkörbe, die Sitzgelegenheiten mit Olivenbaum auf dem Rathausplatz, neue Beet Anlagen etc. Dieses bleibt oft mehr in Erinnerung als große Maßnahmen. Also ist jedes einzelne Projekt wichtig.

Was ist die wichtigste Sache, die auf Ihrem Schreibtisch liegenblieb?

Hasenfuss: Ich bin kein Mensch, der lange etwas liegen lässt. Aber es gibt natürlich Dinge, die Zeit brauchen. Dazu zählt zum Beispiel die Sanierung beziehungsweise der Neubau der Friedhofskapelle, die Umgestaltung des Sportplatzgeländes inklusive des Vereinsheims, der Ankauf der ehemaligen „Ritsch“ im Stadtzentrum, in der wir eine „Gastronomie am Marktplatz“ schaffen wollen, die Erweiterung des Gewerbegebietes oder die Entsiegelung von Flächen, um mehr Grün zu schaffen. Es gibt also weiterhin viel zu tun und ich freue mich darauf diese Aufgaben weiter zu begleiten.

Blicken wir voraus. Im Juni 2024 sind Kommunalwahlen. Sie stehen als Bürgermeister für eine zweite Amtsperiode zur Verfügung. Was gefällt Ihnen an dieser Aufgabe und gibt es etwas, dass Sie in der nächsten Legislaturperiode anders machen möchten?

Hasenfuss: Nieder-Olm ist aufgrund der hervorragenden Haushaltslage eine Stadt, in der man nicht nur verwalten, sondern auch gestalten kann. Hier weiterhin die Lebensqualität für alle Generationen hoch zu halten und Ideen umsetzen zu können, ist einfach eine tolle Aufgabe. Ich möchte weiterhin jederzeit ansprechbar und ein Bürgermeister für ALLE sein. Mir ist es wichtig, morgens in den Spiegel schauen zu können und für mich zu sagen, das würde ich genauso wieder machen. Ehrlich sein, auch wenn man damit manche Probleme vielleicht nicht lösen kann. Ein offener und ehrlicher Umgang miteinander, das ist wichtig. Daher möchte ich genau so weitermachen.

Ist Ihnen in anderen Städten und Gemeinden etwas aufgefallen, das man auch in Nieder-Olm umsetzen könnte?

Hasenfuss: Wenn ich andere Städte besuche versuche ich natürlich immer mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen und schöne Ideen mitzunehmen.

Die Stadtkörbe etwa stammen aus der Lutherstadt Wittenberg, das Infoterminal am Alten Rathaus aus Alken an der Mosel, unsere Bücherzelle aus Wolfenbüttel. Fazit: Auch in Zukunft werden wir für unsere Stadt „über den Tellerrand hinausschauen“.

Wie beurteilen Sie den politischen Umgang miteinander?

Hasenfuss: Nach der Kommunalwahl 2019 musste sich vieles erst einmal finden. Ich war neu im Amt und auch der Stadtrat wurde zum Teil neu besetzt. Ich denke wir pflegen einen sehr respektvollen Umgang miteinander. Ich bin immer für Ideen, egal aus welcher Fraktion, offen. Niemand möchte Streit und wer nur kritisiert hat selbst keine Ideen. Daher möchte ich hier positiv erwähnen, dass rund 95 Prozent der Beschlüsse einstimmig getroffen worden sind. Ein Dankeschön dafür! Alle wollen das Beste für unsere Stadt. 

Was wünschen Sie den Mitbürgerinnen und Mitbürgern im neuen Jahr?

Hasenfuss: Kurz und Knapp: Gesundheit

Haben Sie für sich persönlich Vorsätze für 2024 gefasst?

Hasenfuss: Mit Vorsätzen ist das immer so eine Sache. Ich denke, man sollte versuchen aus jedem Tag das Beste zu machen, auch wenn es vielleicht ein normaler Berufstag ist. Hier sind es oft die Kleinigkeiten, die Freude bringen können. Sonnenstrahlen, die durch Wolken brechen, ein besonders schöner Vogel am Feldrand, ein netter Gruß des Nachbarn. Das kann vieles sein. Dieses zu erkennen und daraus Freude zu ziehen, das ist ein guter Vorsatz für das Leben.

Annette Pospesch