Innenstädte sind das Herz des urbanen Lebens und der Kristallisationsraum unserer Gesellschaft. Wenn wir uns eine Stadt bildlich als eine Wohnung vorstellen, ist die Innenstadt zweifelsohne das Wohnzimmer, die gute Stube und damit eine Visitenkarte und ein Ort der Kommunikation und Begegnung für eine Stadt.
Innenstädte, wie die Mainzer Altstadt, fungieren als Spiegelbild des wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Als Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz ist die Mainzer Innenstadt nicht nur Maßstab der Gesamtstadt, sondern wirkt über die Region hinaus. Hier sind zahlreiche Einrichtungen und Angebote der Stadt Mainz sowie des Landes konzentriert.
Dadurch, dass in der Innenstadt die unterschiedlichsten Interessenslagen aus Wirtschaft, Kultur und den Stadtgesellschaften zusammenkommen, ist sie einem permanenten Veränderungsdruck unterworfen. Dies gilt auch für die Mainzer Innenstadt. Damit dies auch in der Zukunft so bleibt, muss die Innenstadt strukturell und städtebaulich mit der Zeit gehen.
Im Jahr 2015 wurde deshalb für die Landeshauptstadt Mainz das Integrierte Entwicklungskonzept zur Zukunft der Mainzer Innenstadt (IEK) beschlossen, mit dem ein Handlungsrahmen für die strukturelle Entwicklung, Erneuerung und städtebauliche Gestaltung der Innenstadt für die nächsten 10-15 Jahre aufgezeigt wird. Zentrale Bereiche werden in den nächsten Jahren umgestaltet beziehungsweise entstehen neu. Nicht zuletzt aufgrund der finanziellen Unterstützung im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Aktive Stadtzentren“ bietet sich dadurch die einmalige Chance, die Vielzahl von Projekten zur Entwicklung der Innenstadt in einen Gesamtzusammenhang zu stellen.
Wir investieren heute so viel in unsere Innenstadt, wie seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts nicht mehr. Wir investieren in die städtische Infrastruktur und schaffen neue attraktive Straßen und Plätze in unserer Stadt. Die erste Baumaßnahme, die Neugestaltung der Bahnhofstraße, wurde in diesem Frühjahr beendet. Heute besitzt der wichtigste Stadteingang, als Wegeverbindung vom Hauptbahnhof zur Innenstadt, wieder ausreichende Bewegungs- und Aufenthaltsflächen. Man kann hier unter den neu gepflanzten Bäumen flanieren und der breite Fußweg bietet den Fußgängern mehr Raum. Die Neugestaltung des Hopfengartens und die neuen Promenade am Winterhafen sind weitere Projekte, die wir bereits erfolgreich umsetzen konnten. Und wir sorgen nun ebenso dafür, dass entstehende Verunreinigungen sorgfältig entfernt werden.
Ein weiteres Projekt befindet sich mitten in der Umsetzung: die Umbaumaßnahmen der Großen Langgasse. Dank der Neuordnung des Straßenraums machen schöne, fußgängerfreundliche Gehwege zukünftig Lust auf einen Spaziergang vom Hauptbahnhof in die Einkaufs-Innenstadt. Die bestehenden Flächen zwischen Emmeransstraße und Inselstraße auf der einen sowie zwischen Gymnasiumstraße und Dominikanerstraße auf der anderen Straßenseite werden attraktiv umgestaltet. Die Bauarbeiten gehen erfolgreich voran und ich freue mich, dass wir im September den ersten Bauabschnitt einweihen können. Auf der Fahrbahnseite Richtung Tritonplatz/Theater lädt dann ein „Insel-Garten“ zum Verweilen ein: mit großkronigen Bäumen, Beeten mit Blumenstauden und Gräsern, gemütlichen Sitzgelegenheiten aus Holz sowie Spielgeräten. In dem neu gewonnenen Terrassenbereich der ansässigen Cafés und Bars können Mainzerinnen und Mainzer bereits in diesem Spätsommer bei einem kühlen Getränk Sonne tanken. Die Große Langgasse wird dadurch deutlich attraktiver, erst recht wenn im nächsten Jahr die Baumaßnahmen komplett abgeschlossen sind und der Straßenzug vollumfänglich aufgewertet ist.
Dann lehnen wir uns aber nicht zurück, denn weitere Projekte wie die Umgestaltung des Münsterplatzes, die Neugestaltung der Boppstraße, der Umbau der Wallaustraße, die Entwicklung des Einkaufsquartiers Ludwigsstraße und die Sanierung der Rheingoldhalle und des Schlosses stehen auf unserer Liste und sollen umgesetzt werden.
Unsere vielfältigen Aktivitäten belegen, dass der Stadt Mainz ihre Innenstadt lieb und teuer ist und dass wir tun, was immer finanziell und organisatorisch möglich ist, damit auch die nachfolgenden Generationen ein lebens- und liebenswerte Stadtzentrum haben.
Ihr Michael Ebling