ESSENHEIM – Die Überraschung war Ortsbürgermeister Hans-Erich Blodt gelungen. Er lud Hermann Thiele zusammen mit seiner Frau Gerda in den Ratssaal ein, um ihm für 40 Dienstjahre in der Gemeinde zu danken und zur Anerkennung eine Urkunde und Ehrennadel zu überreichen. Denn am 1. April 1979 hatte Thiele die Arbeit in der Gemeinde Essenheim angetreten.
Sein Amtsvorgänger, Bürgermeister Rudolf Betz, habe damals das richtige Händchen bewiesen, das Potenzial von Hermann Thiele erkannt und ihn für die Gemeinde gewinnen können, erzählte Blodt von den Anfängen. Schnell sei aus dem ursprünglich gelernten Metzer ein richtiger Allrounder geworden, der für alle Belange in der Gemeinde zu Verfügung stand und dies fast rund um die Uhr. „Der Hermann macht das schon“ habe sich schnell zu einem geflügelten Wort entwickelt, so Blodt. Tatsächlich hat der heute in seinem 75. Lebensjahr stehende Essenheimer enormes handwerkliches Geschick bewiesen und alle Arbeiten erledigt, die in der Gemeinde so anfielen, bis er offiziell vor zehn Jahren in Rente ging. Das reichte vom Fliesen legen, mauern und gärtnern, über die hausmeisterliche Betreuung des Kindergartens, der Domherrnhalle und der Anlagen rund um den Sportplatz, bis hin zum Grabaushub auf dem Friedhof und noch vielem mehr. Bis zum heutigen Tag kümmert er sich noch um die Außenanlagen des Sportplatzes. „Mir hat die abwechslungsreiche Arbeit immer viel Spaß gemacht und so lange ich es noch kann, werde ich mich auch ehrenamtlich engagieren“, lässt Hermann Thiele wissen. Nach besonderen Ereignissen in seiner langen Dienstzeit gefragt, erzählt er, dass er einmal sogar von außen auf den 35 Meter hohen Kirchturm geklettert sei, um einem Handwerker beim Montieren der Kugel und des Kreuzes zu helfen und das ohne Netz und doppelten Boden. „Das ist aber schon 30 Jahre her“, lacht er und man merkt dem bescheidenen Mann an, dass er gar nicht so viel Bohei um seine Person machen möchte. Hermann Thiele bedankte sich bei Bürgermeister Blodt für die besondere Ehre, lies aber nicht unerwähnt, dass dies alles nur möglich gewesen sei, weil er in seine Frau Gerda bis heute eine große Unterstützerin habe.