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„Für die meisten war ich der Pfarrer von Laubenheim“ Pfarrvikar Peter Sievers nimmt die Herausforderung in der Oberstadt an

Nahm Abschied von Laubenheim: Pfarrer Peter Sievers. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

LAUBENHEIM – Jedes Ende ist zugleich ein neuer Anfang: 2019 nahm Peter Sievers die Stelle des Pfarrvikars in Laubenheim an. Ende Juli wird er dort seine Zelte abbrechen. Mit einen lachenden und einem weinenden Auge schaue er auf die vier Laubenheimer Jahre zurück, erzählte er jetzt im Gespräch mit Journal Lokal. „In der Zeit, die ich in Laubenheim verbracht habe, wohnte ich im Pfarrhaus. Für die meisten Menschen hier war ich also der Pfarrer von Laubenheim“, schildert er. Die Formalie, dass er lediglich der Pfarrvikar vor Ort war und der Pfarrer in Weisenau zu Hause ist und Christian Nagel heißt, spielte im pastoralen Alltag kaum eine Rolle. Nicht zuletzt wegen dieser Nähe entstand die tiefe Verbindung zwischen ihm und den Menschen im südlichen Mainzer Stadtteil.
Zudem wurden Sievers’ Dienstjahre in Laubenheim von einer immensen Herausforderung auf die Probe gestellt: der Corona-Pandemie. „Es war ein heftiger Einschnitt. Aber, ich denke, wir haben die Zeit gut gemeistert.“ Entsprechend allen Regelungen, die das öffentliche und religiöse Leben reglementierte, gelang es, die sakrale Praxis aufrecht zu erhalten. Als Leitgedanke bestimmte das Gefühl der Dankbarkeit den Abschiedsgottesdienst, den der Pfarrvikar mit der Gemeinde nun im Juli gefeiert hat. „Ich kann für vieles Danke sagen.“ Da wäre beispielsweise die musikalische Gestaltung der Gottesdienste, zählt Sievers auf. „Die enge ökumenische Zusammenarbeit will ich ebenfalls hervorheben. Sie trägt seit 30 Jahren Früchte. Um die Jugendarbeit sorge ich mich genauso wenig, die Begleitung der KJG und der Ministranten hat mir auch viel Freude gemacht.“

Peter Sievers kam 1964 in Düsseldorf zur Welt, aufgewachsen ist er in Bad Nauheim. Er studierte Theologie und Philosophie in Mainz und Bochum und wurde 1991 geweiht. Seit 1996 leitete er unterschiedliche Pfarreien. „Die erste war ganz in der Nähe, in Budenheim“. Elf Jahre wirkte er danach in Nidda. „Es war die klassische katholische Diaspora des Bistums Mainz.“ Weitere vier Jahre – bis 2019 – verbrachte er in Altenstadt (Wetterau). „Ich war zuständig für Gläubige in 16 Ortsteilen, verteilt auf vier Kommunen.“ Ende Juli endet Sievers’ Tätigkeit als Pfarrvikar in Laubenheim. Doch wohin geht seine Reise? Der Pfarrer zieht in das sogenannte „Schlesische Viertel“ nahe der Kirche Heilig Kreuz in der Oberstadt und verantwortet gemeinsam mit dem Pastoralteam die Pfarradministration der zwei Oberstadtgemeinden. Diesen Dienst hat Sievers seit Mai 2021 schon parallel zu Laubenheim übernommen. „Die Aufgabe hat mich gereizt. Ich will nun dort mit den Erfahrungen helfen, die ich mitbringe.“

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach