Start Gesellschaft Geschenkter Brunnen mit Symbolnote Ortsgeschichte >>>Zornheim feiert zehn Jahre Drei-Grazien-Brunnen

Geschenkter Brunnen mit Symbolnote Ortsgeschichte >>>Zornheim feiert zehn Jahre Drei-Grazien-Brunnen

Der Drei-Grazien-Brunnen sei längst ein fester Bestandteil unseres Ortsbilds geworden sagte Bürgermeister von Zornheim Ralf Jürgen Winter in der Ansprache zur Feier. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

ZORNHEIM – Die Zornheimer verstehen es, in Gemütlichkeit zu feiern. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger wohnten am Lindenplatz in Zornheim der Feierstunde, die an die Stiftung des Drei-Grazien-Brunnens vor zehn Jahren erinnerte. Das Kunstwerk war 2015 von der Familie Peter Eugen und Ruth Eckes der Gemeinde Zornheim geschenkt worden – im Zusammenhang mit der damals laufenden Umgestaltung des Platzes im Ortszentrum. Ruth Eckes, Witwe des inzwischen verstorbenen Ehrenbürgers Peter Eugen Eckes, nahm ebenfalls an der Feierstunde teil.

Seit zehn Jahren schmückt der Drei-Grazien-Brunnen den Ortsmittelpunkt in Zornheim.
Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Ortsbürgermeister Ralf Jürgen Winter (CDU) begrüßte die Gäste, darunter Vertreterinnen und Vertreter der Vereine, Kirchen, Kommunalpolitik sowie Mitarbeitende der Gemeindeverwaltung. In seiner Ansprache würdigte er das Engagement der Familie Eckes: „Der Brunnen ist ein Unikat – und war von Anfang an als solches gedacht.“

Die Idee zur Brunnenstiftung geht laut Winter auf ein Gespräch im Jahr 2013 zurück. Im Rahmen der Planung zur Neugestaltung des Platzes vor der katholischen Kirche St. Bartholomäus habe Peter Eckes damals angeregt, der Gemeinde einen Brunnen zu stiften – als Begegnungsort und zur Abkühlung im Sommer, vor allem für Kinder. Der Gemeinderat habe dem Vorschlag im Februar 2014 angenommen. Im April desselben Jahres wurde das Konzept des Bildhauers Franz Müller-Steinfurt in einer Einwohnerversammlung vorgestellt. Ein Modell des Brunnens sei seither im Rathaus ausgestellt.

Ruth Eckes (re.), Witwe des inzwischen verstorbenen Ehrenbürgers Peter Eugen Eckes, nahm ebenfalls an der Feierstunde teil.
Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Im Hintergrund der Feier entfaltete das Monument speziell an seinem runden Geburtstag artig das von Winter beschriebene Flair. Die Skulpturengruppe zeigt drei Mädchen beim Stampfen von Trauben – eine Darstellung, die den Weinbau in Zornheim versinnbildlicht und zugleich die antiken Vorbilder aufnimmt. Die Grazien – Töchter des Göttervaters Zeus – heißen in der griechischen Mythologie: Euphrosine, Thalia und Aglaia. Ihre sprechenden Namen bedeuten die Frohsinnige, die Blühenden und die Strahlende. In seiner Rede zitierte der Ortsbürgermeister in dem Zusammenhang aus einem Brief des Stifters aus dem Jahr 2015. Eckes schrieb damals, die drei Figuren stünden für ihn für „Schönheit, Charme und Freude“ – drei Werte, die er als Impuls für alle Generationen in der Gemeinde verstanden wissen wollte: für Kinder, Vereine, Ältere und sogar für Mandatsträger. Dass der Künstler bewusst auf eine Nacktdarstellung der Grazien verzichtet habe, wie sie in den Darstellungen der Antike üblich sind, habe ihnen „noch ein bisschen mehr Anmut verliehen“, befand Winter. Er nutzte die Gelegenheit, um den vielen ehrenamtlich Engagierten zu danken, die den Brunnen bis heute instand halten, auch die Landfrauen, der Heimat- und Geschichtsverein, die IG Backofen, die Musikfreunde Zornheim, sowie die Verwaltung trugen zur Ausrichtung der Feierstunde bei.

„Der Drei-Grazien-Brunnen ist längst ein fester Bestandteil unseres Ortsbilds geworden“, sagte Winter. Und er ergänzte: „Dass er heute noch so gut gepflegt ist, verdanken wir dem Zusammenspiel vieler.“

 

Gregor Starosczyk-Gerlach