
GONSENHEIM – Der TSV Schott Mainz steckt im unteren Tabellendrittel fest. Das Heimspiel am 12. Spieltag der Fußball-Regionalliga Südwest verloren die Gonsenheimer gegen den VfR Ahlen mit 2:3 (0:2). Um eine Wende anzustoßen, hatte die Vereinsführung vorher Trainer Aydin Ay entlassen und Samuel Horozovic als neuen Chefcoach eingesetzt (siehe weiterer Text).
Durchweg fehlerhaft war die Mannschaftsleistung unter Ays Regie nicht. Aber es fehlte der zählbare Erfolg im Spiel. Den hat Horozovic bei seiner Premiere auch nicht eingefahren. „Wir sind schwer ins Spiel gekommen“, sagte er danach. Horozovics Elf hielt die ersten 30 Minuten die Abwehrreihen dicht. Die Gäste setzten sich in der Hälfte der Heimmannschaft fest. In der 11. Minute führte eine Großchance der Ahlener zu einem Eckstoß, weil Lars Hermann den Schuss von As Ibrahima Diakite ablenkte. Erneut durchatmen konnte der TSV nach einem gegnerischen Freistoß, der knapp übers Denis Wieszoleks Tor segelte (19.), aber auch nach einem Schnellangriff über links drei Minuten später, als der Schuss die Latte streifte.
Hauptsächlich mit der Abwehr beschäftigt, sorgte der TSV nur selten für Entlastung. Passierte das, war es immer sehenswert. Die Führung hatte Lennart Thum freistehend auf dem Fuß. In der 28. Minute von Lars Fischer mit einer perfekten Flanke bedient, beförderte er den Ball aus fünf Metern über das Tor. Das rächte sich. Nach einem schnellen Kombinationsspiel, dem der TSV Schott nichts entgegensetzte, netzte Benjamin Kindsvater in der 33. Minute zum 0:1 ein. Genauso überrumpelt schien die Heimmannschaft von einer weiteren Aktion kurz vor dem Pausenpfiff, die Linus Schwarz unnötig mit einem Foul im Strafraum stoppte. Nervenstark erhöhte der gefoulte Kindsvater die Ahlener Führung auf 2:0.

In der Pause habe man die Fehler angesprochen, verriet Horovic: „Wir waren in der Vorwärtsverteidigung viel zu passiv, haben viel zu viel nachgedacht.“ Wie aufgeweckt kam seine Mannschaft aus der Kabine und ging bissiger in die Zweikämpfe. „Das haben sie top gemacht und sich belohnt“, lobte der Trainer den Einsatz, der zum 1:2-Anschlusstreffer durch Lennart Thum in der 62. Minute führte. Die vorübergehende Druckphase der Mainzer führte zu einem Foulelfmeter, den Halil Ibrahim Yilmaz (80.) zum 2:2-Ausgleichstor verwandelte. Hätte Raphael Assibey-Mensah kurz danach eine weitere Tormöglichkeit verwertet, hätte das womöglich den erhofften Wendepunkt bedeutet. „Wir hätten das Momentum auf unserer Seite gehabt“, befand der Trainer. Es kam anders: Nach einem Fehler in der Mainzer Abwehr sorgte Diakite (86.) für den Ahlener 3:2-Sieg.
„Der Blick muss jetzt in die Zukunft gehen“: An mehreren Schrauben will der neue Chefcoach für eine erfolgreiche Wende drehen: kompakt stehen, schnell in die Offensive umschalten und das Vertrauen in eigene Fähigkeiten wiederaufbauen. Auf die nächsten Gegner freue er sich. Um aus dem Tabellenkeller irgendwann nach oben zu klettern, sagt er, „brauchen wir ein Erfolgserlebnis“.
Ein guter Anfang war das folgende Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt II, in dem der TSV Schott eine gute Leistung zeigte und die Frankfurter Führung zwei Mal egalisierte. Das Endergebnis lautete 2:2.
TSV Schott: Denis Wieszolek – Lars Hermann, Nils Gans (87. Jacob Roden), Dominik Ahlbach, – Silas Schwarz, Linus Johannes Wimmer (77. Etienne Felicien Portmann), Lennart Thum (66. Namrud Embaye), Nicolas Obas, – Tim Müller, Nils Fischer (77. Halil Ibrahim Yilmaz), Raphael Assibey-Mensah. Trainer: Samuel Horozovic.
VfR Ahlen: Michel Witte – Lasse Jürgensen, Vico Meien, Paolo Maiella (58. David Preu), Jascha Döringer (78. Frederik Rahn), As Ibrahima Diakite (87. Rilind Kabashi), Alessandro Abruscia – Benjamin Kindsvater (87. Levin Kundruwell), Ali Odabas, Yannick Thermann, Stefan Wächter. Trainer: Tobias Cramer.
Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach