GONSENHEIM – Zahlreiche interessierte Eltern informierten sich beim Abend der offenen Tür über die facettenreichen Angebote und pädagogischen Schwerpunkte der freien Martinus-Schule Mainz. Die seit 1985 existierende christliche Grundschule ist seit Dezember 2021 in freier Trägerschaft der Steinhöfelschule Mainz sowie des Kolping Bildungswerkes Württemberg und bietet individuelle Betreuungsoptionen an (wir berichteten).
Der informative Abend beinhaltete zwei umfangreiche Vorträge der Schulleiterin Nanette Muth sowie die Möglichkeit eines Rundganges durch alle Klassen und Schulräume. Die anwesenden Lehrkräfte, Mitarbeitenden sowie der schuleigene Förderverein „Zukunftswerkstatt” standen den interessierten Besuchern bei jeglichen Fragen zur Verfügung.
Das Leitbild “Schule ist Herzenssache“ beinhaltet die Förderung signifikanter Attribute wie Empathie, Resilienz, Zusammenarbeit, Haltung, Ehrlichkeit, Neugier, Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein sowie Achtsamkeit. Darüber hinaus involviert es christliche Werte und legt einen starken Schwerpunkt auf emotionale Intelligenz. Die Maxime spiegelt sich in den vielseitigen Lernangeboten der Schule wider. So liegt ein starkes Augenmerk auf Sozialem Lernen. Dieses beinhaltet unter anderem Demokratieerziehung sowie die Förderung gewaltfreier Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg. So informierte Schulseelsorgerin und Lehrkraft Bludau die Gäste über die Funktionen des Klassenrats und des Schülerparlamentes. Die Schulkinder können in verschiedenen Bereichen mitbestimmen und eigene Ideen einbringen. Lösungsfindungen erfolgen gemeinschaftlich. Weitere Beispiele brachte Schulleiterin Muth in ihren Vorträgen ein. So sei der traditionelle Morgenkreis ein sogenannter Herzenskreis, bei welchem die Kinder lernen, über Gefühle zu reden. Darüber hinaus erwerben Lehrkräfte der Martinus-Schule im nächsten Jahr ein Zertifikat der „Herzensbildung”.
Die einstündigen Präsentationen in der Aula begannen mit einem Imagefilm, welcher Impressionen des Schullebens zeigten. Das große Interesse der Eltern zeigte sich unter anderem an den regen Fragerunden.
Weitere besondere Merkmale der Grundschule sind die familiäre Atmosphäre sowie eine geringe Fluktuation. Aufgenommen werden Kinder jeglicher christlicher Konfessionen sowie konfessionslose Kinder aus allen Stadtteilen, „außer aus Finthen”, warf Konrektor Thomas Berg scherzhaft ein.
Die Finanzierung der Schulkosten sei zu 60 Prozent Ländersache, die restlichen 40 Prozent werden durch die Elternschaft getragen, erläuterte Muth. Konkret beliefen sich die Kosten der Elternschaft auf 270 Euro pro Monat zuzüglich einer einmaligen Aufnahmegebühr. Der Umfang der Betreuung sei darüber hinaus individuell und flexibel wählbar, erläuterte Christiane Dinter, Leiterin des Betreuungsteams.
Weiter referierte Muth über die fortschrittliche Verwaltung und Organisation der Schule. So besteht die Option digitaler Krankmeldungen; digitale Klassenbücher und Unterrichtsinhalte sind für Eltern transparent einsehbar. Auch die Schulkinder würden hinsichtlich der Digitalisierung bestens auf die weiterführenden Schulen vorbereitet. Bereits ab der ersten Klasse sind iPads und Laptops Teil des Schulunterrichts. Die Schülerinnen und Schüler lernen sicheres Surfen im Netz, den Umgang mit PowerPoint und Word und können mittels „Lego Education WeDo” erste Programmiererfahrungen sammeln.
Muth zeigte weitere Beispiele für das „außergewöhnliche Engagement über den Unterricht hinaus” auf. So beteilige sich die Schule an der bundesweiten Präventionsinitiative „fit4future” der DAK. Das Übergangsprojekt „Wir nehmen dich mit”, welches sich an Kindergartenkinder richte, biete frühzeitigen Austausch und den Aufbau einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Verschiedene AGs wie die Bastel-, Spiele-, Sport- und Bienen-AG werden durch Angebote in Kooperation mit Vereinen ergänzt. Handarbeit und Werkunterricht stehen als fester Bestandteil auf dem Lehrplan. Zudem bietet die Schule besondere Veranstaltungen an. Dazu zählen Zirkusprojekte, Theateraufführungen, Autorenlesungen, Wettbewerbe, Paten-Aktionen, Sponsorenläufe, Ausflüge, jahreszeitliche Veranstaltungen und Friedensaktionen. Ein weiteres Highlight ist die beliebte Schüler- und Benefizfastnacht.
Dank des Schulpsychologen Tim Lenz können bei Bedarf zeitnahe Gesprächstermine in vertrauter Umgebung stattfinden. Die Schulsekretärin und der Hausmeister sind täglich anwesend. Dies sei im Vergleich zu staatlichen Schulen ein großer Vorteil, betonte Muth.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Musikalität. So sorgen Musikboxen bereits vor Unterrichtsbeginn auf jeder Schuletage für eine einladende Atmosphäre. Zudem existieren ein schuleigener Chor sowie ein Schulorchester, welche regelmäßig Aufführungen und Konzerte geben. Im Laufe der kommenden Monate kann man den Kindern bei der Eröffnung des Gonsenheimer Adventsmarktes sowie beim Adventssingen am 8. Dezember in der katholischen Kirche St. Stephan lauschen.
Autorin: Mandy Kramer