Ober-Olm – Renate Wiedenhöft will für die SPD in Ober-Olm das Amt der Ortsbürgermeisterin gewinnen. Die 58-jährige Freiberuflerin, die seit 1999 das Büro für nachhaltige Entwicklung, „natur+wohnen“ unterhält, ist seit 31 Jahren verheiratet. Sie hat vier Kinder und da sie gerne liest oder Tischtennis spielt, leitet sie die Ober-Olmer Gemeindebücherei. In der Politik engagiert sie sich seit 1999, seit 2002 für die Sozialdemokraten.
LZ: Wie geht es Ihnen mit der Entscheidung für die Kandidatur?
Wiedenhöft: Es ist wichtig, dass wir als SPD mit mir eine Kandidatin für das Amt der Ortsbürgermeisterin stellen und so eine erfahrene Alternative anbieten können. Ich stehe für eine Politik, die nah bei den Menschen ist, und zwar bei jedem Einzelnen. Ich brenne darauf, die Themen, die liegengeblieben sind und die wir als Opposition immer wieder angemahnt haben, anzugehen.
LZ: Wo sehen Sie politisch Ihre Stärken?
Wiedenhöft: Ich bin jemand, der zuhören kann und gerne gestaltet. Dies sind Fähigkeiten, die für mich die Grundvoraussetzung für eine bürgernahe Ortsbürgermeisterin sind. In erster Linie verstehe ich mich dabei als Dienstleisterin, die zwar die Gemeinde führt und sie repräsentiert, sich aber dabei als Person nicht in den Fokus rücken muss, sondern einfach da ist.
LZ: Vorausgesetzt Sie gewinnen: Was werden Sie anpacken?
Wiedenhöft: Die Amtszeit ist aufgrund des Ausscheidens der Ortsbürgermeisterin zum 30. September vor dem eigentlichen Ende der Legislaturperiode zunächst auf knapp acht Monate begrenzt. Dann muss erneut gewählt werden. Da ich aber auch im Mai 2019 wieder kandidieren werde – so habe ich es gemeinsam mit meiner Partei beschlossen – denke ich natürlich für eine längere Zeitspanne.
Die wichtigsten Projekte will ich hier gerne nennen. Es gibt neben der Erweiterung des Hortes und der Kita, die aufgrund der steigenden Kinderzahlen ein unbedingtes Muss und schon in der Planung sind, einige sehr dringliche Themen. Es muss endlich eine Wohnmöglichkeit für unsere Senioren geschaffen werden, die es ihnen erlaubt, in unserer Gemeinde alt zu werden, ohne dass sie Ober-Olm verlassen müssen. Idealerweise würde ich das gerne als generationenübergreifendes Wohnen realisieren. Als SPD-Fraktion haben wir dazu vor drei Jahren einen Antrag gestellt. Bisher ist dieses Projekt bedauerlicherweise noch nicht von der Verwaltung in Angriff genommen worden.
Ein sehr wichtiges Thema ist die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs. Wir sind in unserer Gemeinde viel zu häufig auf das Auto angewiesen, um in einem Umkreis von fünf bis zehn Kilometern an Ziele in Nieder-Olm oder Mainz zu gelangen. Dagegen muss dringend – gemeinsam mit der Verbandsgemeinde und dem Landkreis – etwas getan werden.
LZ: Wo sehen Sie Ober-Olm in 2028?
Wiedenhöft: Mir ist es wichtig, dass sich alle Bürger, die hier geboren sind oder hierher gezogen sind, wohlfühlen. Dabei ist es mir aber auch wichtig, an die zukünftigen Generationen zu denken und Ressourcen nicht durch unüberlegte Projekte unnötig zu verbrauchen. Es wird nicht unendlich lange möglich sein, immer neue Baugebiete auszuweisen und dadurch zusätzliche Einnahmen zu generieren. Hier sind uns Grenzen gesetzt. Wen meine Gedanken interessieren, den lade ich ein, den von mir am Ende der letzten Amtsperiode verfassten Nachhaltigkeitsbericht ‚Lebensraum Ober-Olm’ zu lesen oder mit mir persönlich auf den zahlreichen Veranstaltungen, die wir in den nächsten Wochen bis zur Wahl anbieten, in Kontakt zu treten. Ich freue mich darauf.
LZ:Vielen Dank für das Gespräch
Das Interview führte Gregor Starosczyk-Gerlach