
LAUBENHEIM – Die Laubenheimer Ulker schicken Philipp Spitzlei als Ersten auf die Bühne. Er ist der „Sicherheitsbeauftragte der Stadt“ und darf die behördlichen Brandschutzauflagen präsentieren. „Bitte leise Helau rufen und Klatschen ist verboten – wir üben das jetzt mal. Sonst fällt die Laubenheimer Sporthalle zusammen! Die Bausubstanz muss geschont werden!“ Das Thema Behörden-Auflagen wurde auch von anderen Rednern immer wieder gekonnt und auf die Spitze treibend aufgenommen. Unter Leitung der Mombacher Prinzengarde zog anschließend der Musikzug ein – im Gefolge Vertreter von über 10 anderer Fastnachtgruppen aus Nah und Fern. Auch die drei Kinder-Schwellköpfe besuchten die Ulker.
„Ausscheller“ Kai Uwe Ludwig wurde sehr scharfzüngig zu den Themen Missbrauch in der Katholischen Kirche, Maria 2.0, Fakenews, Brexit und Boris Johnson. Zu Trump rief er dem Publikum zu: „Der Teufel trägt nicht Prada – sondern blondes Haar!“ Die Mombacher „Maledos“ mit Gitarre, Kontrabass und Akkordeon nahmen sich der Themen Immobilien und Baumarkt an, „China hat den E-Scooter erfunden und überflutet die Welt“, sowie der gescheiterten Mautgebühr. Aber auch die SUV Fahrer wurden mit „Besser pseudo grün als gar nicht wählen gehen“ aufs Korn genommen.
Tobias Paltz sucht als Bauer eine Frau. Gekonnte Standup-Comedy lässt den Saal toben. Die vielen Einwürfe aus dem Publikum nimmt er auf und schleudert sie lustig zurück. Wandlungsfähig mit vielen Kostümteilen kamen die „Fit4Dance“ daher. Tänzerisch stellten sie eine Nacht im Spielzeugladen mit Bobby Car und Zauberwürfel dar. Viele gekonnte Hebefiguren und artistische Tanzeinlagen nötigten den Gästen Respekt ab.

Die Mainzer Hofsänger nahmen sich der Themen „Katrin Eder und das Dieselfahrverbot führt zum Stillstand in Meenz“ aber auch „Massen an Knöllchen und keine Parkplätze“ sowie Alexa Amazon an. Unter Leitung von Michael Christ brillierten sie vor allem musikalisch. Der Ölscheich verlieh der Bundeswehr einen Friedenspreis: „bei uns läuft kein Panzer mehr, die Gorch Fock ist auf dem Trockendock und Uschi hat sich verpisst. Nach Brüssel weggelobt von Angie!“ Insgesamt sehr kurzweilig und politisch.
50 Jahre stehen die Meenzer Klinikathleten auf der Bühne – als Fassenachtsshowturnclub geschätzt. Attribute wie: spritzig, musikalisch, schnell, witzig und athletisch treffen auf sie zu. Wagemutige Einlagen führen beim Publikum zu Standing Ovations. Hiltrud als Lebensberaterin – dargestellt von Gisela Hufnagel – schlägt vor: „Heiraten sie später – dann dauert es nicht so lange!“ Sie hat nun einen neuen Partner – es ist Dieter und er ist ein Hund – nur die Haare im Bett stören sie doch etwas.
Helmut Schlösser imitierte Horst Lichter mit „Wahres und Klares“. Natürlich ließ er auch Greta nicht bei Seite, ebenso Uschi von der Leyens Handy-Daten-Löschung, aber auch die Bonpflicht und er schlägt vor, auch in Bordellen diese Pflicht einzuführen unter dem Namen „Berlusconi Bon“. Schlösser prophezeit: „der Flughafen BER wird am 31.10.2020 eröffnet und am 01.11.2020 auf unbestimmte Zeit geschlossen wegen Renovierung!“
Für ihre Bühnenschau haben die Tugendbolde viele Deko-Teile mitgebracht. Thema der Gesänge ist der Weinberg. Die Gassenhauer sind auf das Thema umgedichtet, eine Stimmungsbombe nach der anderen. Choreographie und Schmiss, Spiel- und Singfreude springen aufs Publikum über es singt und applaudiert frenetisch.
Wolf-Ingo Heers