MAINZ – Ausstellungseröffnung: Wettbewerbsergebnisse „Barrierefreier Anschluss Kaiserbrücke“: Die Brücke, die entweder Kaiserbrücke, Eisenbahnbrücke sowie auch Nordbrücke genannt wird, verbindet die Mainzer Neustadt sowie das neue Zollhafen-Viertel direkt mit Kastel und Amöneburg. Heute können Rollstuhl-Fahrer, Gehbehinderte, Menschen mit Kinderwagen, ältere bzw. schwächere Fahrradfahrer der Bevölkerung die Brücke nicht nutzen, immerhin ca. 30%. Denn abschüssige Treppen stellen auf beiden Seitenanlagen die einzige Möglichkeit dar, die Brücke zu besteigen.
Die Zusage zur Förderung des Projektes „Barrierefreier Anschluss Kaiserbrücke“ lag Mitte des Jahres 2021 vor mit einer vollständigen Kostenübernahme seitens des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) im Rahmen des Programms „Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland. Der europaweite Planungswettbewerb, der in den Monaten zuvor stattfand, ist nun abgeschlossen und die Ergebnisse wurden der Öffentlichkeit dargeboten, im linken Erdgeschossteil des „Lulus“, einstiger Karstadt. Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) lud daher zur Ausstellungseröffnung der Wettbewerbsergebnisse „Barrierefreier Anschluss Kaiserbrücke ein. Im Zuge der Ausstellungseröffnung wurden die ideenreichen Entwürfe zum Konzept bekannt gemacht.
Zur Verfügung für fachliche Fragen standen Edda Kurz (Architektin „Kurz Architekten“) als auch Axel Strobach (Amtsleiter Stadtplanung) sowie Daniel Panytsch (Projektleitung fahrRad.Büro) zur Verfügung.
Mit der stufenlosen Rheinüberquerung über der Kaiserbrücke wird es den Menschen das Pendeln mit dem Rad erreichbarer gemacht, womit so nebenbei auch das Straßennetz entlasten wird. Schon lange wird über eine Spindel oder eine Rampe an der Kaiserbrücke diskutiert, nun gab es zu beiden Typen zahlreiche Varianten zu bewundern. So wurde das Konzept schon konkreter. Die Kaiserbrücke soll in Zukunft durchgängig befahrbar sein, um den Zugang zu der wichtigen Pendler-Brücke zu vereinfachen.
Axel Strobach, Amtsleiter Stadtplanung erzählte den Anwesenden, sechs Prozent Steigung waren bei der Planung zu überwinden, ein schweres Unterfangen. Auch richtete einen großen Dank an das Mainzer Fahrradbüro Daniel Panytsch Projektleitung fahrRad.Büro. Dieser richtete sich nochmal an Steinkrüger, um sich nach dem Verbleib der vorhandenen Treppe zu erkundigen, „die Treppe bleibt“, waren ihre Worte.
Ganze acht Arbeiten von Planungsteams wurden offenbart. Die Teams bestanden aus Architekten und Tragwerksplanern, die sich eindringlich mit der von der Landeshauptstadt Mainz ausgelobten Aufgabenstellung beschäftigten.
Der erste Preis ging an den Preisträger Martin Sauerzapfe, von Sauerzapfe Architekten GmbH Berlin, Klähne Bung Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH Berlin. Janina Steinkrüger überreichte eine Flasche Wein und einen Strauß Blumen an den überglücklichen Sauerzapfe.
Die acht Arbeiten werden im Erdgeschoss des ehemaligen Karstadt-Gebäudes / Lulu bis zum 11. März ausgestellt. Damit die Wettbewerbsarbeiten von der Öffentlichkeit betrachtet werden können.
Das weitere Vorgehen: Im weiteren Verfahren werden die ersten drei Preisträger aufgefordert im Verhandlungsverfahren Angebote für einen Planungsauftrag abzugeben. Ist dieser erteilt, geht es voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2023 in die detaillierten Planungs- und Abstimmungsphasen, die sich über das restliche Jahr erstrecken werden. Die Bauzeit vor Ort wird relativ kurz sein, da das Projekt mit vorgefertigten Teilen ausgeführt wird.
Autor: Claudia Röhrich
