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Klimaschutz aus dem Hausgarten

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NIEDER-OLM – Der Förderpreis „Lebendige Gärten und Höfe“ in der Verbandsgemeinde (VG) Nieder-Olm ging 2021 an den Garten von Evita Berger in Stadecken-Elsheim. Unter den rund 20 Bewerbern wählte die fünfköpfige Jury bestehend aus dem Klimaschutzmanager der VG Martin Rau, dem Beigeordneten Klaus Knoblich sowie Christian Henkes und Fanz Böhres vom Naturschutzbund (NABU) und Gisela Zurmühlen als Vertreterin der Bürger, auf die Plätze zwei und drei jeweils die Gärten der Familien Becker aus Nieder-Olm und Feser aus Ober-Olm. „Vor dem Hintergrund der Klimaschutzes sei jeder kleine Beitrag es wert, Beachtung zu finden“, sagte VG-Bürgermeister Ralph Spiegler.

Die Ernsthaftigkeit, mit der die VG den Klimaschutz höher gewichtet, soll auch die Geldprämien versinnbildlichen. 500 Euro für die Siegerin und 400 sowie 300 Euro für die Plätze zwei und drei wurden vom Fachbuch und einer Plakette ergänzt. An der Hauswand montiert, soll sie auf den verliehenen Preis hinweisen. Spiegler erinnerte, dass „der Förderpreis noch ein recht junges Kind der Verbandsgemeinde“ sei. Gleichwohl haben sich 2018, im ersten Wettbewerbsjahr gleich 34 Bewerber ihre Gärten angemeldet. Bewertet bei der Auswahl habe die Jury die Gartengestaltung unter anderem hinsichtlich der Artenvielfalt, der naturnahen Ausgestaltung oder der ökologischen Düngung.

„Alle Bewerber haben sich aus der Sicht des Naturschutzes im oberen Drittel der Gartengestaltung bewegt“, teilte Christian Henkes mit. In Deutschland gebe es etwa 13 Millionen Privatgärten, die zusammen etwa die gleiche Fläche einnehmen wie alle Naturschutzgebiete im Land, stellte er fest. „Ein großes Potenzial für den Naturschutz.“

Henkes rief alle Bewerber, die leer ausgingen, sich im nächsten Jahr erneut zu bewerben und präsentierte anhand von Bildimpressionen einige Beispiele aus dem Wettbewerb.

„Ich habe schon immer gerne im Garten gearbeitet“, sagte die auf den Philippinen geborene Siegerin. Jede Menge Zeit habe sie früher im Garten mit ihrem Vater verbracht. „Von ihm habe ich sehr viel gelernt.“ Zwischendrin, bis in die 1990er Jahre, lebte sie in Kalifornien. „Wo ich keine Gelegenheit hatte, einen großen Garten zu pflegen.“ Mit umso größerer Leidenschaft nahm sie nach dem Umzug nach Stadecken-Elsheim ihr Hobby auf. Über 860 Quadratmeter groß sei das Grundstück. „Ich kann hier meine Liebe zum Garten und zur Gestaltung ausleben.“

Ihr Wissen erweiterte Berger durch umfassende Lektüre. Ein gewichtiges Element in ihrem durchaus exotisch anmutenden Garten, der „eigentlich ein Steingarten ist, sind zwei Tonnen Schotter“, sagt sie. „Daher ist ein gutes Dränagesystem wichtig.“ Sie schmunzelt, denn ohne ihren Mann, der „viele schwere Eimer schleppen musste“, würden ihre Ideen kaum Formen annehmen. „Jetzt mache ich einfach weiter“, sagte sie und nahm die Empfehlung von NABU-Fachmanns Henkes gerne an, wonach „die Verbesserungsmöglichkeiten in erster Line im Bereich des Teichs lägen“.