Start Hessen Manche Kinder müssen zur Schule gehen, andere dürfen nicht

Manche Kinder müssen zur Schule gehen, andere dürfen nicht

Die fröhliche und schlagkräftige Flörsheimer "Fairtrade-Gruppe": (Fast) ausschließliche 'Frauen-Power' - Foto: privat

FLÖRSHEIM – Sag‘ mal: „Gehst du gerne zur Schule“? Der Drittklässler, dem Bernd Zürn am vergangenen Samstag diese Frage stellte, musste nur kurz überlegen. „Nein, gar nicht“!, so seine klare Antwort. „Kannst du dir vorstellen, dass es Kinder gibt, die gerne zur Schule gehen würden, es aber nicht können oder nicht dürfen“?, so die Zürn‘sche Nachfrage. Der ungläubige Gesichtsausdruck des Nicht-Schulbegeisterten Drittklässlers zeigte deutlich, dass hier seine Phantasie überfordert war.

Ort des Geschehens: Die Flörsheimer Kolonnaden. Dort hatten Mitglieder/innen von ‚Fairtrade Town Flörsheim‘ einen Infostand sowie einen Verkaufsstand des ‚Eine-Welt-Kreises‘ aufgebaut.

Daneben gab es noch eine sehr gelungene Fotodokumentation des ‚fairen‘ Wickerer Kindergartens  „Bunte Kiste“. Darin wurde in kindgerechter Form gezeigt, wie Kinder in Ländern der Dritten Welt in der Landwirtschaft und sogar im Bergbau und der Industrie als billige Arbeitskräfte eingesetzt werden. Die würden, im Gegensatz zu unserem oben erwähnten Drittklässler, liebend gerne in die Schule gehen. Die Armut ihrer Eltern verhindert das aber. Durch den Kauf von Fairtrade-Produkten können wir helfen, diesen Teufelskreis zu unterbrechen. Der höhere Preis, den wir dafür zahlen, würde den Ärmsten dieser Welt ein ausreichendes Einkommen sichern und eine Schulbildung für ihre Kinder ermöglichen.

Die Info- und Verkaufsaktion in den Kolonnaden fand statt im Rahmen der „Fairen Woche“ und dem „Heimatshopping“. Damit sollte einmal erinnert werden an die Armut und die schwierige Lebenssituation in vielen Teilen der Welt, gleichzeitig aber auch daran, dass der Kauf regionaler Produkte bei Anbietern unserer Region sehr sinnvoll ist.

Bernd Zörn