Start Gau-Algesheim Marienhaus Heilig-Geist-Hospital Bingen stellt Insolvenzantrag Klinikbetrieb läuft uneingeschränkt

Marienhaus Heilig-Geist-Hospital Bingen stellt Insolvenzantrag Klinikbetrieb läuft uneingeschränkt

Unausweichlich geworden: Heilig-Geist-Hospital Bingen hat den Insolvenzantrag gestellt. Foto: Marienhaus-Gruppe

LANDKREIS – Das Marienhaus Heilig-Geist-Hospital in Bingen hat am 20. März beim Amtsgericht Bingen einen Insolvenzantrag gestellt. Das teilte der vorläufige Insolvenzverwalter des Marienhaus Heilig-Geist-Hospital, Rechtsanwalt Jens Lieser, mit. Das Amtsgericht sei dem Antrag gefolgt und habe Lieser zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

„Trotz des Antrages auf Insolvenz wird der Klinikbetrieb vollumfänglich fortgeführt“, lautet die wichtigste Information der Nachricht. Alle Patientinnen und Patienten werden weiterhin in der gewohnten Qualität betreut und behandelt. Ebenso sei die medizinische, therapeutische und pflegerische Versorgung der Patientinnen und Patienten gesichert und alle laufenden sowie geplanten Operationen und Therapien werden wie bisher durchgeführt. Auch die umfassende Notfallversorgung sei im Marienhaus Heilig-Geist-Hospital sichergestellt.

Die Zahlung der Löhne und Gehälter der rund 230 Beschäftigten sind in den Monaten März, April und Mai 2024 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert, teil der vorläufige Insolvenzverwalter mit. Auf einer Mitarbeiterversammlung habe er die Beschäftigten über die vorläufige Insolvenz und die weiteren Schritte informiert haben. Die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes hat Lieser nach eigenen Angaben bereits angeschoben, „sodass die Löhne und Gehälter zeitnah ausgezahlt werden können“.

„Das Marienhaus Heilig-Geist-Hospital ist eine der ältesten Einrichtungen in Bingen“, sagt der Sanierungsexperte Lieser. „Unser Ziel ist es, für den Klinikbetrieb des Heilig-Geist-Hospitals mit allen Beteiligten ein tragfähiges Zukunftskonzept zu entwickeln und damit die medizinische Versorgung zu sichern. Hierzu werden wir uns die Ergebnisse des bisher entwickelten Zukunftskonzepts anschauen und dieses als Grundlage für die Umsetzung im Zuge des Insolvenzverfahrens nehmen. Denn ein Insolvenzverfahren bedeutet nicht, dass der Klinikbetrieb eingestellt wird, sondern bietet gute Chancen für einen Neuanfang, aus der das Marienhaus Heilig-Geist-Hospital gestärkt hervorgehen kann“, so Lieser. Dafür werden der vorläufige Insolvenzverwalter und sein Team sich intensiv einsetzen.

 

Der Insolvenzantrag sei unausweichlich geworden, heißt es weiter, nachdem bereits zuvor konstruktive und erfolgversprechende Gespräche über ein Zukunftskonzept des Krankenhauses und eine nachhaltige Finanzierung nicht in der zur Verfügung stehenden Zeit abgeschlossen werden konnten. In den Gesprächen waren die beiden Gesellschafter, die Marienhaus-Gruppe und die Stiftung Heilig-Geist-Hospital zu Bingen sowie die Stadt Bingen und der Landkreis Mainz-Bingen eingebunden.

Das Marienhaus Heilig-Geist-Hospital ist ein modern ausgestattetes Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit den Hauptfachabteilungen Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Innere Medizin sowie den Belegabteilungen für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde sowie Urologie.

red