FLÖRSHEIM – Bürgermeister Dr. Bernd Blisch und Erste Stadträtin Renate Mohr zeigen sich verwundert bezüglich der aktuellen Anträge der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Flörsheim am Main sowie im Ortsbeirat Weilbach zum Hochwasserschutz. So seien die darin geforderten Fließpfadkarten nach einer im Jahr 2021 erfolgten Beauftragung durch den Main-Taunus-Kreis vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) für alle Gemeinden im Kreis bereits erstellt worden, informieren beide. Bei einem Termin Mitte dieses Monats werden die nun fertiggestellten Karten den Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen vom beauftragten Amt vorgestellt und stehen dann zur Verfügung. „Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal, auch den Starkregenereignissen im Jahr 2020, die die Städte Bad Soden und Kelkheim besonders betrafen, haben wir reagiert. Hier mussten wir nicht auf eine Aufforderung warten“, so die Erste Stadträtin.
Im Hinblick auf das Rückhaltebecken Weilbach laufen zurzeit die Genehmigungsverfahren für ein Abtragen der Gewässerablagerungen sowie die Erhöhung der Überlaufschwelle für Starkregenereignisse. Sobald die Genehmigungen der zuständigen Ämter des Landes Hessen sowie der Oberen Wasserbehörde des Regierungspräsidiums komplett vorliegen, beginne die Stadt umgehend mit den Ausschreibungen für die Arbeiten. „Die Maßnahme war bereits Thema in den Haushaltsberatungen. Hierüber sollte auch die SPD Bescheid wissen“, findet der Flörsheimer Bürgermeister, der als Kämmerer auch die Gelder für das Projekt „100 Wilde Bäche“ in den Haushalt einplante.
Hinsichtlich dieses Projektes seien weitreichende Maßnahmen bereits vor geraumer Zeit auf den Weg gebracht worden, betonen Bürgermeister und Erste Stadträtin: Im Zuge ihrer Beteiligung am Projekt habe die Stadt Flörsheim am Main 200.000 Euro für Planungskosten in den diesjährigen Haushalt für die Leistungsphase inklusive Umsetzungsplanung eingestellt.
Das Verfahren sei bereits angelaufen: „Die Hessische Landesgesellschaft mbH (HLG) bereitet zurzeit die Ausschreibungsunterlagen vor. Die Leistung soll noch in 2023 vergeben und mit der Planung begonnen werden“, erklären Blisch und Mohr. Dabei werde es eine gemeinsame Ausschreibung mit der Stadt Hattersheim geben, die sich ebenfalls am Projekt beteiligt. Aktuell in Klärung ist, ob sich auch die Stadt Hofheim in die gemeinsame Planung einbezogen wird. „All dies hat den Hintergrund, dass so eine durchgängige, aufeinander abgestimmte Planung möglich ist“, so Mohr. Gleichzeitig würden auch Kosten eingespart.
Mit dem Projekt „100 Wilde Bäche für Hessen“ unterstützt das Land Hessen Kommunen bei der Renaturierung von Bächen. Unter anderem übernimmt das Land die Projektsteuerung und bezuschusst bis zu 95 Prozent der Kosten. Ziel dabei ist, Gewässern wieder ein breites und unberührtes Ufer und ein natürliches Bachbett zurückgeben, wo das Wasser frei laufen kann. Damit leistet das Projekt neben dem Artenschutz einen entscheidenden Beitrag zum ökologischen Hochwasserschutz.
Magistrat der Stadt Flörsheim am Main