Start Gesellschaft Mikroschadstoffe in Mainz

Mikroschadstoffe in Mainz

MAINZ – Allein rund 100 Tuben Diclofenac erreichen tagtäglich die Mainzer Kläranlage. Und das ist nur eines von vielen Schmerzmitteln, das aktuell nur unzureichend aus dem Abwasser eliminiert werden kann. Darüber hinaus gibt es noch viele andere Mikroschadstoffe, die letztendlich im Rhein landen.

Welche das sind, was jeder einzelne dagegen machen kann und wie sich Mainz mit einer vierten Reinigungsstufe für die Zukunft rüstet zeigt die Ausstellung „Mikroschadstoffe – winzig aber schädlich“ bis 30. Dezember im Umweltladen, Steingasse 9.

Die Hauptquellen für Mikroschadstoffe in den Gewässern sind neben Landwirtschaft und Industrie unsere Haushalte. Letztendlich gelangen enthaltene Mikroschadstoffe z.B. aus Kosmetika oder Haushaltsprodukten über die Kläranlagen in die Oberflächengewässer. So auch über die Kläranlage in Mombach direkt in den Rhein. Leider können nach aktuellem Stand der Technik Mikroschadstoffe nur unzureichend aus dem Abwasser eliminiert werden. In der Ausstellung wird dargestellt, welche Stoffgruppen aus Haushalten in die Gewässer gelangen können.

Da viele Mikroschadstoffe schwer abbaubar sind, reichern sie sich in den Gewässern und im Grundwasser an. So können sie schließlich auch in die Nahrungskette des Menschen kommen. Am Beispiel des bekannten Schmerzmittels Diclofenac wird aufgezeigt, wie und in welchen Konzentrationen der Wirkstoff und seine Abbauprodukte die Abwassersysteme erreichen. Im Fall der Mombacher Kläranlage sind das bis zu 100 Tuben Diclofenac pro Tag.

Die Ausstellung ist montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 13.30 bis 18 Uhr zu sehen.